Hrvoje Miloslavic

Die Schließung des SpitalsBad Säckingen hat in Wehr Folgen. In der jüngsten Hauptversammlung des DRK Ortsvereins sprach Vorsitzender Frank Mattes von einer „massiven Zunahme von Krankentransporten“. Auswirken dürfte dies auch auf den Fuhrpark des örtlichen DRK, das nun früher als gedacht über die Anschaffung neuer Fahrzeuge nachdenken muss.

Manche Fahrten werden abgelehnt

Die Freude des Vorsitzenden über die Abbezahlung eines vor drei Jahren in Dienst gestellten Rettungstransportwagens währte nicht lange. Angesichts des in die Jahre gekommenen Krankentransporters mit fast 400 000 gefahrenen Kilometern werde der Ortsverein auf längere Sicht nicht umhinkommen, sich ein neues Fahrzeug zuzulegen, informierte Mattes. Alarmierend seien dabei nicht die Anzahl, sondern die Entfernungen und der damit einhergehende Arbeits- und Zeitaufwand der Transporte, präzisierte der Vorsitzende. Inzwischen sehe sich das Wehrer DRK sogar gezwungen, etwa Verlegungsfahrten nach Freiburg zu späterer Stunde, abzulehnen, so Mattes.

Probleme überraschen Bürgermeister nicht

Wenig überrascht von den „erheblichen Problemen“ für die örtlichen Rettungs- und Transportdienste zeigte sich der zur Versammlung erschienene Wehrer Bürgermeister Michael Thater. „Das war schon anfänglich klar“, sagte er. Ins Detail wollte Thater zwar nicht gehen. Zu entnehmen war seinen Andeutungen jedoch, dass die Stadt Wehr über einen Ausbau der Wehrer Rettungswache nachdenke, der in enger Zusammenarbeit mit dem DRK Kreisverband und dem Ortsverein Wehr verwirklicht werden soll.

Garage für Lastwagen fehlt

Probleme bereitet dem DRK derzeit auch ein als Materialfahrzeug genutzter Lastwagen. Durch den Brand im Wehra-Areal Ende November ist der Abstellplatz für das Fahrzeug verloren gegangen. Eindringlich appellierte Mattes daher an die Einwohner Wehrs, nach einer geeigneten Garage Ausschau zu halten, in der der Lastwagen zumindest in den Wintermonaten untergebracht werden könnte. Bereits ins Auge gefasst wurde der Bau einer neuen DRK-Garage. Trotz zu erwartender Kosten von bis zu 50 000 Euro signalisierte der Wehrer Bürgermeister Michael Thater seine grundsätzliche Gesprächsbereitschaft.

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Höhepunkte eines eher ruhigen Jahres 2018 sei der Wehrer Nachtumzug gewesen, informierte der stellvertretende Vorsitzende Kurt Wenk. Zwei Rettungswagen und zwei Krankentransporter seien im arbeitsintensiven Einsatz gewesen. Regelmäßige Unterstützung leistete das DRK auch bei Einsätzen der Feuerwehr. Bei aller Hochachtung für die Leistung der Kollegen von Feuerwehr und THW zeigte sich Wenk leicht verstimmt darüber, dass das DRK in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit nicht die angemessene Würdigung erfahre.

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Zum Thema Nachtumzug nahm der Bürgermeister Stellung. „So geht es nicht mehr“, lautete seine eindeutige Stellungnahme zu den meist alkoholbedingten Verhaltensexzessen mancher Zuschauer. Angesicht des „alles andere als vorbildlichen Ablaufs“ habe die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit der Narrenzunft, der Polizei und der Feuerwehr bereits Maßnahmen beschlossen. Sollte eine kleinere, besser kontrollierte Version der fasnächtlichen Veranstaltung nicht die erhoffte Besserung bringen, werde er als Bürgermeister „den Nachtumzug grundsätzlich infrage stellen“, sagte Thater.

Kleiderkammer als Erfolg

Eine überaus positive Beurteilung erfuhr die in Zusammenarbeit mit dem Ortsverein Öflingen und dem Netzwerk Integration betriebene Kleiderkammer. Karin Winkler erinnerte an den Beginn der Kleiderkammer, die als Einrichtung für Flüchtlinge und Asylsuchende ihren Anfang genommen hat. Der Kundenkreis habe inzwischen eine deutliche Erweiterung durch einheimische Bedürftige erfahren. Allein durch das ehrenamtliche Engagement seien 1570 Stunden an Arbeit geleistet worden, rechnete Winkler vor.

Florian Schleith ist neuer Fahrzeugbeauftragter des DRK-Ortsvereins Wehr.
Florian Schleith ist neuer Fahrzeugbeauftragter des DRK-Ortsvereins Wehr. | Bild: Hrvoje Miloslavic