Die Suche nach der Ursache für die Verunreinigung des Gurtweiler Trinkwassers ist noch nicht abgeschlossen. Zwar ist klar, dass durch das Pumpwasser aus dem Tiefbrunnen auf den unteren Schlüchtwiesen Kolibakterien in das Leitungswasser eingetragen wurden. Wie aber diese infektiösen Kleinstlebewesen in den Tiefbrunnen gelangten, das ist noch nicht völlig geklärt.
Die noch nicht bestätigten Vermutungen beziehen sich einmal auf die starken Niederschläge und Schmelzwasser im Januar, die teils zu Überflutungen geführt haben und die Schadstoffe in das Grundwasser eingetragen haben könnten. Andererseits liegt der Polizei eine Anzeige gegen einen möglichen Schadensverursacher vor. Demnach habe ein Spaziergänger beobachtet, wie ein Landwirt im engen Umfeld des Tiefbrunnens (Wasserschutzgebiet II) Rottemist ausgebracht haben soll, so eine Information der Stadtwerke.
Der Rottemist besteht hauptsächlich aus tierischen Exkrementen und aus Einstreu und darf laut der Schutzgebiets- und Ausgleichverordnung als Düngemittel auf landwirtschaftlich genutzten Flächen ausgebracht werden. „Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen ist die vermutete Wasserverunreinigung durch die landwirtschaftliche Nutzung der umliegenden Flächen des Tiefbrunnens„, sagt Polizeisprecher Mathias Albicker.
„Ob oder wie dies aber im Zusammenhang mit der Verkeimung des Tiefenbrunnenwassers in Gurtweil steht, kann aktuell noch nicht beurteilt werden“, sagt Tobias Herrmann, stellvertretender Mediensprecher des Landratsamts Waldshut. Bis das abschließende Ermittlungsergebnis vorliegt, kann es noch einige Tage dauern. Jetzt bleibt also abzuwarten, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind, aber das Gurtweiler Leitungswasser muss längst nicht mehr abgekocht werden.
