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Todtmoos – Die Meßfeier mit vier Patres der Pauliner machte es deutlich: Es gibt etwas zu feiern in Todtmoos. Präses Pater David brachte es eingangs zum Ausdruck: "Wir wollen heute unseren Maestro ehren, der seit 25 Jahren hier das Amt des Kantors ausübt."

Aus einer sangesfreudigen Öflinger Familie stammend – der Vater war Lehrer und aktiver Kirchenmusiker – lag es nahe, diese Liebe zum Beruf zu machen. So studierte Asal in Regensburg Kirchenmusik und kam 1991 als Kantor nach Todtmoos. Zu seinen Aufgaben gehören die musikalische Gestaltung der Gottesdienste, auch für die zahlreichen Wallfahrer, und die Leitung des Kirchenchores.

Den Gottesdienstbesuchern ist er seit langem vertraut als improvisationsstarker und sicherer Begleiter des Meßgesangs. Auf seinem Pult liegen nur die Noten des Gotteslobes, die Vorspiele schüttelt er aus dem Ärmel. Immer wieder mit Beifall belohnt werden seine Darbietungen an der Orgel zum Einzug und Ausklang der Gottesdienste. An all dem erkennt man: Er ist halt ein Profi.

Brigitte Ernst, die Vorsitzende des Kirchenchors, war in ihrer Rede am Ende des Gottesdienstes voll des Lobes. Sie erinnere sich noch, wie 1991 die damalige Pfarrhaushälterin Ida Müller von Tür zu Tür gegangen sei, um Sänger zu werben. „Gebt dem jungen Mann doch eine Chance!“ Trotz aller Skepsis war gleich nach der ersten Probe klar: „Der hat was drauf!“ Die größte Sorge sei gewesen, dass er eines Tages abgeworben werden könne. Michael Asal, so Ernst, sei ein Multitalent: Er könne gleichzeitig Orgel spielen, den Chor dirigieren, in allen vier Stimmen mitsingen und übernehme auch öfter Solopartien.

Als Höhepunkte erinnere sie zahlreiche Konzerte in Kirche und Wehratalhalle, im Dom zu St. Blasien, das Adventssingen, und ganz besonders die allseits sehr gelobten und gelungenen Auftritte anläßlich des 130-jährigen Chorjubiläums letztes Jahr, abgeschlossen durch die musikalische Gestaltung eines Gottesdienstes im Freiburger Münster.

Das Repertoire des Chores umfaßt inzwischen etliche Messen von Mozart, aber auch von Rheinberger, Schubert, Haydn, Tambling... Ein besonderes Erlebnis war die Aufführung der wunderbaren Dvorakmesse. Darüber hinaus hat Asal zu zahlreichen Kirchenliedern einen eigene Chorsätze geschrieben, die regelmäßig gesungen werden. Legendär ist die von ihm als Orchestermesse komponierte „Kleine Festmesse“, die der Chor mehrfach zu Gehör brachte. Im Kirchenchor werde Asal sehr geschätzt als souveräner Musiker mit feinem Gehör nicht nur für einen noten- und intonationssicheren Gesang, sondern auch für die Erarbeitung des besonderen Ausdrucks, der jedes Musikstück erst wirklich zum Klingen bringt. Nervöse Ungeduld und barsche Kritik seien Fremdwörter für ihn. Der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats Michel Simon dankte ebenfalls, auch im Namen der Pfarrgemeinde, und gab seiner Hoffnung auf viele weitere gemeinsame Jahre Ausdruck. Abschließend überreichte Pater David eine Urkunde des Erzbischofs als Dank und Anerkennung für 25 Jahre treuer Dienste an der „Musica sacra“. Todtmoos könne sich glücklich schätzen, einen so souveränen Kantor zu haben.