Einen vollbesetzten Gemeindesaal Oberwangen an drei Terminen konnte der MV Wangen beim Laientheater verbuchen. Das Theaterstück von Winnie Abel bot einige Möglichkeiten für Klamauk, denen die Laiendarsteller vollauf gerecht wurden.
Erna Wutschke (gespielt von Julia Albert) führt eine heruntergekommene Eckkneipe, die für den Besuch des geldgebenden Cousins innerhalb von 24 Stunden in ein Edellokal umgewandelt werden muss.

Ihr zur Seite stehen Blümchen Blume (Ingo Neukum), der ihr seit Jahren regelmäßig einen Heiratsantrag macht sowie Sandy Stutzke (Manuela Fischer), die den Mangel im Kopf mit einem übergroßen Herz ausgleicht. Dauergast Uwe (Thomas Büche) lässt so regelmäßig anschreiben, dass sein Bierdeckelstapel einen festen Platz in der Eckkneipe hat. Bürgermeister Dieter Döge (Ortsvorsteher Harald Hofmeier) will das Rauchverbot in der Kneipe durchsetzen, greift aber selbst gerne zur Zigarre.

Mit seiner Frau Annabell Döge (Eva Albert) hat er es schließlich nicht leicht, da sie sich ihre neue Kleiderkollektion aus Alltagsgegenständen wie Zeitungen, Rettungsdecke und Gips in den Kopf gesetzt hat. Stammgast Heini (Manuel Albert) sitzt, trinkt und rülpst ständig auf der Bühne, dass das Publikum regelrecht erschrickt, als er für einen kurzen Moment von der Bühne geht. Er erhält seinen Anteil an den Umbaumaßnahmen, die Erna und ihre Freunde Blume und Sandy über Nacht durchziehen, in Hand von Mütze und Jacke, da er sich partout nicht von der Stelle bewegen will. Mit einem gekauften Prinzen-Titel und einer kaufgeilen Freundin (Katrin Kromer) reist Ernas Cousin Harry von Anhalt (Philipp Hofmeier) an und ist beeindruckt. Niemand hatte mit Wolfgang Schuster (Markus Geng) gerechnet, der nebenan Wolfis Weinlokal betreibt und Erna gehörig die Suppe versalzt.
Unerwartete Hilfe erhält Erna von Ludmilla von der Steppke (Joana Aicheler), die für die Gourmet-Zeitschrift „Der Feinschmecker“ angesagte und lohnenswerte Restaurants sucht. Denn Ernas selbstgemachte Currysoße spricht ihre Geschmacksnerven an. Die Überschneidung von Theater und echtem Leben gelang fließend, waren doch Currywurst und Russische Eier mit Kaviar im Speisenangebot der MV-Bewirtung dabei. Auch durften für die Schlussszene Gäste auf der Bühne Platz nehmen, um „Ernas Lokal“ zu füllen.

Musikverein-Vorsitzende Carola Fricker dankte den Schauspielern sowie Patrizia Zolg (Maske) und Laura Aicheler (Souffleuse). Regisseurin Franziska Schultz freute sich über die anstehende Renovation des Gemeindehauses und das nächste Theater in zwei Jahren.