Einmal so richtig auf die Pauke hauen – für die rund 450 Schülerinnen und Schüler der Goetheschule ging dieser Wunsch im Rahmen des, vom Förderverein finanzierten Aktionstages „Trommelzauber“ in Erfüllung. Allerdings waren es keine Pauken, denn jedes Kind hatte eine Djembé vor sich.
500 kleine und größere Exemplare der einfelligen Blechtrommel aus Westafrika, deren Korpus aus einem ausgehöhlten Baumstamm besteht, hatte Trommel- und Tanzlehrer Thomas Soukou mitgebracht, um die Kinder aus vielen Nationen bei einer Fantasiereise in die Welt der afrikanischen Rhythmen und Klänge mitzunehmen. Am Ende bestätigte sich das, was sich die Schule, Lehrer und Eltern von Projekt versprochen hatten, nämlich „einen einzigartigen und unvergesslichen Tag voller Freude, Kreativität und Musik und wir danken dem Förderverein, der dieses Erlebnis möglich gemacht hat“, betonte Rektorin Carmen Kromer.
Es sei schließlich nicht ganz billig gewesen, auch weil Thomas Soukou von weither angereist sei und hier übernachten musste, um rechtzeitig zum offiziellen Unterrichtsbeginn vor Ort zu sein. Gemeinsam wurden einfache Rhythmen, Lieder und Tänze geübt, bei denen sich die Kinder kreativ und musikalisch ausdrücken konnten und das taten sie mit vollem Einsatz und ganz viel Dynamik. Selbst die einfachen afrikanischen Laute waren für die Kinder kein Problem.
Auch Rektorin Kromer und die begleitenden Lehrer ließen sich schnell von dem lebendigen Rhythmus anstecken, indem sie sich mitbewegten oder klatschten. Der aus Togo stammende Thomas Soukou gehört zu dem speziell geschulten Mitarbeiterteam der Trommelzauber GmbH aus Aitrach, die seit 20 Jahren deutschlandweit erfolgreiche Trommel- und Mitmachaktionen in Form von Aktionstagen, als Projektwoche oder Fortbildung für pädagogische Fachkräfte anbietet und über zwei Millionen begeisternd trommelnden Kinderhände bilanziert.
Die einzigartige Verbindung von Trommeln, Singen und Tanzen sei das Erfolgsgeheimnis. Beim Workshop am Vormittag hatten jeweils zwei Klassen abwechselnd die Möglichkeit die Trommel als Instrument kennenzulernen. Zu Beginn des Schuljahres hatte Rektorin Kromer über eine Lehrerin von diesem Projekt erfahren. Sie sei sofort überzeugt gewesen, dass es „eine tolle Sache ist“, weil sie weiß, wie wichtig es für die Schüler ist, von Zeit zu Zeit den normalen Schulalltag zu verlassen um sich einmal ganz anders zu erfahren und den Kopf freizubekommen nach der Devise, „raus aus dem Kopf und Rhythmik rein in den Körper“.
Beim Trommelzauber lernen und erleben die Kinder ein einzigartiges Gemeinschaftsgefühl, das soziale und kulturelle Grenzen überwindet, sie erhalten einen spielerischen Zugang zur eigenen Kreativität und bekommen obendrein einen faszinierenden hautnahen Einblick in die afrikanische Kultur und Lebensfreude. Darüber hinaus, so die Pädagogin werden Konzentrationsfähigkeit und Motorik gefördert. Nicht zuletzt würden die Kinder durch das gemeinsame Musizieren und Trommeln und damit verbundene rasche Lernerfolge eine Steigerung ihres Selbstwertgefühls erfahren.
So dauerte es nicht lange und die Rektorin stellte erfreut fest: „Es hat funktioniert“. Zu verdanken ist der Erfolg nicht zuletzt dem sympathischen Thomas Soukou, der nicht nur mit afrikanischem Rhythmus im Blut und seiner temperamentvollen Bewegungssprache die Kinder motivieren und begeistern konnte, es war, spielerisch umgesetzt auch ein großes Maß an pädagogischem Feingefühl zu erkennen, was sich alles ganz schnell bemerkbar machte: Noch bevor der Trommel-Meister die Kinder mit Worten begrüßte, stellte er sich erst mal mit ein paar Trommelschlägen vor, hat sein junges Publikum sofort im gleichen Rhythmus mitgetrommelt. Ganz gewaltig erhöhten sich die Dezibel noch einmal beim gemeinsamen Mitmachkonzert am Nachmittag, wo alle Kinder ihren Eltern zeigen konnten was sie gelernt und erlebt haben.
Entscheidend zu diesem Erfolg beigetragen hat sicher auch der „Zauberspruch“ des Trommel-Lehrers, den alle Kinder, damit er auch wirkt, gemeinsam aufsagen mussten: „Ich bin Klasse, du bist Klasse, wir sind Klasse“!