Heute gibt es vier besetzte Zollstellen im Aargau. Künftig könnten es nur noch drei sein: Geht es nach den Sparplänen des Bundes, wird der Zoll in Laufenburg geschlossen. An einer Medienkonferenz von Zoll und Grenzwache im Badischen Bahnhof in Basel bestätigte Hanspeter Hefti, stellvertretender Direktor der Oberzollverwaltung, dass Laufenburg ein Schließungskandidat ist. „Es gibt heute eine große Dichte von Zollstellen an der Nordgrenze der Schweiz, deshalb müssen wir im Rahmen des Sparauftrags prüfen, wo Einschränkungen bei der Abfertigung betriebswirtschaftlich sinnvoll sind.“
Doch wie passt eine künftig nicht mehr besetzte Zollstelle zur Absicht, an der Grenze für mehr Sicherheit zu sorgen, also illegale Migranten und Schmuggler anzuhalten? Hefti erläuterte, die Schließung einer Abfertigungsanlage biete die Möglichkeit, die Sparvorgaben des Bundes einzuhalten und die Kontrolldichte dennoch beizubehalten. Mit der Schließung des besetzten Übergangs würden Mitarbeiter, die zuvor Zollformalitäten erledigten, frei für flexible Kontrollen. „Schon heute kontrollieren wir stichprobenweise, dies würde sich künftig nicht ändern“, erklärte Hanspeter Hefti. Er betonte weiter, eine allfällige Schließung bedeute nicht, „dass in Laufenburg die Barriere runtergeht“. Für die Pendler würde sich keine Veränderung ergeben, der Grenzübergang wäre weiter frei passierbar. Dasselbe gilt für Einkaufstouristen: wenn sie Waren für weniger als 300 Franken mitführen, sind diese nicht zollpflichtig. Und wer mehr einführen will, könnte diese Waren über eine Anmeldebox schriftlich beim Zoll deklarieren, wenn kein Grenzwachtpersonal mehr vor Ort wäre.
Von einer allfälligen Schließung des Zolls in Laufenburg, wo heute unter der Woche von 7.30 bis 12 und 13 bis 17 Uhr Waren verzollt werden können, wären primär Spediteure und Unternehmen aus Deutschland betroffen. „Wir werden selbstverständlich die regionalen Gegebenheiten berücksichtigen und abklären, ob der allfällige Umwegverkehr zumutbar ist“, hielt Hefti auf Nachfrage fest. Er sagte zudem, Laufenburg sei die einzige Zollstelle im Aargau, bei der eine Schließung geprüfte werde. „Es wäre unseriös, weitere Standorte ins Spiel zu bringen, schließlich läuft momentan die Vernehmlassung zu den Vorschlägen des Bundes“, hielt Hefti fest.