Louis Probst

Trotz doppeltem Nein – aus ­Aarau und Bern – wollen sich der Planungsverband Fricktal Regio und der Gemeindeverband ­Zurzibiet Regio weiter dafür einsetzen, dass auf der Bahnstrecke Laufenburg–Koblenz wieder Personenzüge verkehren.

Das ist an einer Informationsveranstaltung der beiden Planungsverbände in Leibstadt klar zum Ausdruck gekommen. Bei den rund 50 Behördenvertretern aus dem Einzugsgebiet der Bahnstrecke, die am Anlass teilnahmen, fand die Absicht der Replas Unterstützung. Illusionen mache man sich jedoch keine. „Wir erwarten nicht, dass die Strecke in den nächsten fünf bis zehn Jahren wieder für den Personenverkehr geöffnet wird“, sagte Fricktal-Regio-Präsident Christian Fricker.

Überzeugungsarbeit

Die Planungsverbände wollen jetzt, so Zurzibiet-Regio-Präsident Felix Binder, gemeinsam eine Organisation aufbauen, die das Thema aufgleisen soll. „Wir müssen die Regierung und die Verwaltung überzeugen“, sagte Felix Binder. Geld sei vorhanden, meinte er mit Blick auf das Strategische Entwicklungsprogramm Bahninfrastruktur (STEP).

Für die Wiederaufnahme des Personenverkehrs, der 1994 eingestellt worden war – seither wird die Strecke nur noch für den Güterverkehr genutzt –, sprechen nach Ansicht der ­Planungsverbände unter anderem der Umsteigeeffekt vom motorisierten Individualverkehr auf den öffentlichen Verkehr sowie die zu erwartenden Auswirkungen des Entwicklungsschwerpunktes Sisslerfeld: Man geht davon aus, dass in diesem Industriegebiet, für das gegenwärtig eine Testplanung läuft, mehrere tausend Arbeitsplätze entstehen werden.

Unterstützung für Rheintalstrecke

Für die Wiederbelebung der Rheintalstrecke haben sich auch CVP-Großräte ausgesprochen. In einem Postulat fordern sie den Regierungsrat auf, beim Bund die Wiedereinführung einer Interregio-Bahnverbindung zwischen Winterthur und Basel zu beantragen.

Grundlage des Anlasses bildete eine Studie, die von den beiden Planungsverbänden in Auftrag gegeben worden war. Meinrad Schraner, Vorstand Fricktal Regio und ­Vizeammann von Laufenburg, stellte die Studie vor. Ziel war es, aufzuzeigen, wie die Erschließung der Region mit öffentlichen Verkehrsmitteln verbessert werden könnte.

Die Studie sehe allerdings die Lösung einseitig im Ausbau des Bussystems. Dazu Meinrad Schraner: „Die Wiederbelebung der Rheintallinie ist bestimmend für die Bedeutung und das Wachstum der Region. Wir ­müssen dranbleiben, uns organisieren und Forderungen ­stellen.“

Beat Käser, Gemeindeammann Stein, wies neben der Erschließung des Industriegebiets Sisslerfeld auch auf die geplante Mittelschule im Fricktal hin: „Es ist daher sicher nicht schlecht, die Wiedereinführung des Personen­verkehrs auf der Bahn im Abschnitt zwischen Laufenburg und Koblenz weiter zu verfolgen. Vor allem auch, weil die Gleise ja vorhanden sind.“