Musik, das ist Gefühl. Und wie vielfältig das sein kann, präsentierte der Xangverein Extrem Fin bei seinem 22. Konzert zur Dämmerung unter der Leitung von Georg Boller – diesmal unter dem Motto „Grundsätzlich gegensätzlich“. Eines blieb jedoch gleich: Es kamen rund 200 Konzertbesucher ins Schulfoyer und dankten mit reichlich Applaus für einen stimmungsvollen, spannenden Konzertabend.
Einen zuweilen heiteren, ernsten, kindischen und melancholischen, aber doch grundsätzlich erfreulichen und angenehmen musikalischen Abend wollten die 24 Sänger bereiten, versprach Kathrin Ensinger. Sie führte mit poetischer Note und einem Augenzwinkern charmant durch das gut einstündige Programm. Gemessen am Beifall war dies durchaus gelungen. Dass ein Chor nicht grundsätzlich auf der Bühne stehen muss, sondern aus gegensätzlichen Richtungen singend den ganzen Raum mit wohlklingenden Tönen umfangen kann, war nicht nur im harmonischen „Come with me“ zu genießen.
Nach fröhlichem Feiern in „Sing we and chant it“ ging es ins Tal der Tränen mit dem schwermütigen, getragenen „Weep, o mine Eyes“, ehe Edvard Griegs melancholisches „De norske fjelde“ die Stimmung wieder entspannte. Viel Beifall gab es für die beiden Vorsänger und die stimmige Klavierbegleitung durch Joachim Borgemann. Ihm war auch die wunderbare Begleitung des Schicksalslieds, eine Vertonung des Hölderlin-Gedichtes durch Brahms, zu verdanken. Es verlangte nicht nur Dirigent und Chor, auch den Zuhörern einiges ab und war voller Spannung, Dramatik und tiefen Emotionen.
Als talentierte junge Nachwuchskünstlerin stellte sich Christina Albicker aus Eggingen am Klavier vor und erhielt besonders viel Beifall für ihr gekonntes, gefühlvolles Spiel. Mit Volldampf ging es nach der Pause einige Hundert Jahre weiter: Das Frauentrio überzeugte nicht nur stimmlich, auch komödiantisch in „I'm a Train“. „Weit, weit weg“ ging es mit Hubert von Goisern – doch der Chor behielt sich im Auge beim stimmungsvollen Liebeslied, dass aus verschiedensten Ecken und selbst vom Dach durch das Fenster ertönte. Nicht ganz ernst zu nehmen war der Männerxangverein, der sich in „Some broken Heart“ mit neuem Text selbst auf die Schippe nahm. Kaum war die wundervolle Melodie von „Killing me softly“ verklungen, brandeten lange Beifallsbekundungen für einen spannenden und rundum gelungenen und trotz aller Gegensätze harmonischen Konzertabend auf, der mit einer Zugabe und dem einen oder anderen Gläschen im Freien endete.