Am Montagmorgen hat Novartis die Pläne zum Bau einer hochentwickelten Produktionsanlage für innovative Zell- und Gentherapien am Standort Stein bekannt gegeben, welche die Einführung bahnbrechender, zellbasierter Therapien in Europa vorantreiben wird.
Novartis plant für die Anlage in Stein gestaffelte Investitionen von bis zu 90 Millionen Schweizer Franken. Anfänglich werden rund 260 neue Stellen entstehen, mit einem Potenzial von bis zu 450 neuen Positionen im Verlauf der nächsten drei Jahre, heißt es in einer Medienmiteilung des Unternehmens.
Produktionslandschaft verändert sich
Die ersten Therapien aus Stein sollen voraussichtlich Anfang 2020 für Patienten in Europa und der Schweiz verfügbar sein. "Der heute kommunizierte Entscheid, eine Anlage zur Herstellung zellbasierter Therapien in Stein anzusiedeln, ist ein Beispiel dafür, wie Novartis in der Schweiz in innovative Technologien investiert", sagte Matthias Leuenberger, Länderpräsident von Novartis Schweiz.
"Er zeigt auch, wie sich die Produktionslandschaft verändert. Während wir in neue, hochentwickelte Technologien investieren, wird die Bedeutung einiger traditioneller Produktionszweige abnehmen".
Was wird produziert?
Novartis betreibt nach eigenen Angaben bereits eine Produktionsanlage für Zell- und Gentherapie in Morris Plains, New Jersey. In den USA war Kymriah die erste CAR-T-Zelltherapie, die zur Behandlung der akuten lymphatischen Leukämie (ALL) bei Kindern und Jugendlichen zugelassen wurde.
Inzwischen ist Kymriah in den USA auch zur Behandlung des rezidivierenden und refraktären diffusen grosszelligen B-Zell-Lymphoms (DLBCL) bei erwachsenen Patienten zugelassen. Am 23. August wurde Kymriah von der Europäischen Kommission für die Behandlung in diesen beiden Indikationen in der EU ebenfalls zugelassen.
Der Anschluss von Zeichen ist ein gutes Zeichen
Am 10. Juli gab Novartis eine Vereinbarung mit dem französischen Unternehmen CELLforCURE bekannt, das den Beginn der Produktion von Zell- und Gentherapien in seiner Bio-Produktionsanlage in Les Ulis (Essone), Frankreich, sowohl für klinische Studien als auch für kommerzielle Zwecke für 2019 anvisiert.
Novartis hat das Herstellungsverfahren für Kymriah am Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie in Leipzig, Deutschland, etabliert, das derzeit die Herstellung von Kymriah für klinische Studien weltweit und die Herstellung nach der Zulassung unterstützt.
Der Anschluss von Stein an das Produktionsnetzwerk der Zell- und Genprodukte von Novartis unterstreicht das langfristige Bekenntnis zu dieser bahnbrechenden therapeutischen Klasse.