Ein bewährtes Führungsgespann der Bad Säckinger Fasnacht hat aufgehört. Michaela und Christina Wassmer sind nach 18 Jahren „einfach nur noch Hexen“, wie sie es im vergangenen Jahr ankündigten. Die Obersäckinger Hexen mussten also einen neuen Vorstand wählen. Und so wurde Jasmin Reineck von der Stellvertreterin zur neuen Oberhexe gewählt. Kommende Saison nehmen die Hexen in Lila als alemannische Fasnächtler am Karneval in Köln teil.
Die scheidende Finanzhexe Christian Wassmer hinterließ einen tiefen Einblick in 18 Jahre Hexenfinanzen: „Ein Umsatz von 1,3 Millionen Euro fand da statt“, begann Wassmer. Dann folgten noch mehr Details: 54 000 Euro für Sekt, über 10 000 Euro sind für Süßigkeiten ausgegeben worden. „Die sind aber klasse unters Volk gebracht worden“, sagte eine männliche Hexe. Das Bedauern über den Abschied der Führungsmannschaft war unterm Jahr gezollt worden. Die „Wassmer-Abschiedstour war unsere vergangene Fasnacht“, umschrieb die Noch-Oberhexe die 17 Termine. Danach ging der Blick in die Zukunft.
Die Stellenbeschreibung für die Oberhexe war klar: „Geschäftsführungsleitung, Eventmanagerin bis hin zur Telefonseelsorgerin“, umriss Wassmer noch zum Abschied die Tätigkeit. Jasmin Reineck schreckt davor aber nicht zurück und rasch war sie zur Oberhexe der Obersäckinger Hexen gewählt. Zur Vizehexe wurde Hansjörg Schöneich gewählt. Kritzelhexe ist nun Anita Erler, Finanzhexe Marco Keller und die Sitzhexen, also Beisitzer, sind Jutta Huber, Nicole Behnke, Michael Renz und Florian Wehrle. Einzig Zeremonienhexe Tina Schlageter, frühere Jäger, ist vom alten Vorstand übrig geblieben.
Sehr harmonisch und mit viel Vertrauen im Vorschuss startet die neue Mannschaft der Obersäckinger Hexen. 58 sind aktive Hexen, 86 lassen sich als passive Hexen bezeichnen und mit 22 Kindern und Jugendlichen ist der Nachwuchs auch nicht klein. Christine Schmidle, Marius Behnke und Domenic Weigand sind nun nach ihrem Probejahr einstimmig zu Aktiven gewählt worden. Zwei neue Probehexen haben sich der Runde vorgestellt: Miriam Eckert und Kim Süßlin wollen mit viel Tatendrang Hexen werden.
Die Bilanz unterm Jahr kann sich auch sehen lassen. Am eidgenössischen Pontonierwettbewerb im vergangenen Jahr haben die Obersäckinger Hexen zwei Tage bewirtet. Jutta Huber konnte als scheidende Kritzelhexe nur Gutes dazu verkünden. Dass sie den Glühweinpreis nach zehn Jahren um 50 Cent erhöht haben, habe beim Weihnachtsfest keinen gestört. Die Obersäckinger Hexen gehören zum Stadtbild als festes Inventar dazu. Angesprochen wurde das durchwachsene Wetter bei den Umzügen und die Teilnahme an den „Standardbällen“, auch die Heimspiele in der Stadt seien zur Tradition geworden. Von den Holzmasken müssen nur sechs Stück überarbeitet und repariert werden. Ein schonender Umgang mit den Preziosen sei bei den Obersäckinger Hexen eben selbstverständlich.
Kontakt und Infos im Internet:
www.obersaeckinger-hexen.de