Die Corona-Pandemie hat auch die evangelische Kirche in Villingen vor Herausforderungen gestellt. Gottesdienste konnten nicht mehr in den Kirchen abgehalten werden, es mussten andere Wege gefunden werden. Dass sich etwas ändern muss, war den Kirchenverantwortlichen um Pfarrer Wolfgang Rüter-Ebel aber schon vor der Pandemie klar. Und deswegen soll der Weg der Veränderung nach den Sommerferien konkret werden.

Pfarrer Wolfgang Rüter-Ebel vor dem Neustart nach der ersten Corona-Pause im vergangenen Jahr.
Pfarrer Wolfgang Rüter-Ebel vor dem Neustart nach der ersten Corona-Pause im vergangenen Jahr. | Bild: Fröhlich, Jens

„Statt wie bislang sonntagsmorgens in den vier Villinger Gemeinden Johannes, Lukas, Markus und Paulus parallele Gottesdienste anzubieten, wollen wir mehrere Angebote über den Tag verteilt machen“, sagt Rüter-Ebel dem SÜDKURIER. So findet an normalen Wochenenden um 9.30 Uhr ein Gottesdienst nach klassisch-badischer Liturgie statt. Dazu kommt um 11 Uhr ein Gottesdienst für Groß und Klein, der individueller gestaltet sein wird. „Darüber hinaus wird es an jedem Wochenende einen Abendgottesdienst und etwa alle zwei Wochen sonntags um 9.30 Uhr einen Zoom-Gottesdienst geben“, so Rüter-Ebel weiter – also einen Termin, der über die Videokonferenz-Plattform Zoom im Internet übertragen wird. Auch Open-Air-Gottesdienste etwa im Kurgarten sind im Sommerhalbjahr wieder geplant.

Stattfinden werden die Veranstaltungen in den vier Villingen Gemeinden abwechselnd. Somit werden auch die Pfarrer, Diakone, Kantoren und Organisatoren keine festen Orte mehr haben. Schwerpunkte soll es aber weiterhin geben.

Aber warum die Veränderung?

Rüter-Ebel: „Wir haben schon vor der Pandemie gesehen, dass die klassischen Milieus, die die evangelische Kirche besuchen, älter werden und sterben. Wir müssen schauen, wie wir an neue Milieus kommen. Ich denke, dass unser Angebot den Menschen helfen kann.“ Mit der Veränderung will die Kirche auch einer immer individuelleren Gesellschaft Rechnung tragen. Das neue Gottesdienst-Konzept werde zunächst bis November erprobt. Für die Adventszeit gibt es noch keine konkreten Pläne.

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Anders sieht das bei den Taufen aus. „Wegen Corona gibt es keine Taufen während der Gemeindegottesdienste. Stattdessen haben wir Einzeltaufen, derzeit sogar sehr viele. Das werden wir sicher auch nach der Pandemie beibehalten“, sagt der Villinger Pfarrer.