Villingen-Schwenningen Eine vergnügliche Zeitreise in die Goldenen Zwanziger erlebten 150 Jazzfreunde im kleinen Saal des Theater am Ring. Der am Bodensee lebende Musiker Uwe Ladwig präsentierte mit dem Hot Jazz Orchestra stilechte Musik aus der großen Zeit des Jazz. In Amerika war diese Entwicklung geprägt von dem Verbot von Alkohol in der Prohibitionszeit.
Bereits beim ersten Stück aus den Anfängen des Jazz in New Orleans sah man wippende Füße und zustimmendes Nicken bei den Zuhörern. „Interessant, dass eine Geige dabei ist“, bemerkte ein Jazzkenner die authentische Besetzung der Band. Der Schweizer Sänger und Entertainer Enrico Orlandi vervollständigte die elf Musiker zu einer originalen Jazz-Big-Band und begeisterte mit seiner zeitgemäßen Präsentation von Jazz-Klassikern.
Musik aus Filmen von Stan Laurel und Oliver Hardy sowie ausgewählte Stücke in Original-Arrangements von Duke Ellington versetzten die Zuschauer in die Zeit von Al Capone und Josephine Baker. Stilecht mit Melone führte Uwe Ladwig durch das Programm. In seine Moderation ließ der Bandleader viele Informationen über die Geschichte des Big-Band-Jazz und witzige Anekdoten über gesellschaftliche Ereignisse und Erlebnisse der Künstler einfließen. Bei Solo-Einlagen der virtuosen Jazz-Musiker und beim nostalgischen Gesang von Enrico Orlandi gab es spontanen Applaus. Nach zwei Stunden mit Klassikern und erlesenen Raritäten des Big-Band-Swing kamen die Musiker nicht ohne Zugaben von der Bühne.
“Die Musiker kommen aus der Schweiz und dem ganzen Südwesten“, beschrieb Uwe Ladwig das von ihm im Jahr 2020 gegründete Orchester. „Wir brauchen eine große Bühne“, so der Saxophonist über die Gegebenheiten im Theater am Ring. “Die Stimmung ist gut und die Leute nehmen das Programm an“, beschrieb Simeon Disch das achte Jazzin‘ the Black Forest Festival. „Das Engagement der technischen Mitarbeiter ist bewundernswert“, bedankte er sich. Und: „Die Stadt und das Amt für Kultur unterstützen uns sehr.“