Die Kritik aus dem Gemeinderat im vergangenen Dezember hat offenbar Wirkung gezeigt. Mit der Bebauung des alten Tonhallengeländes soll auch das Brigachufer als Erlebnisraum für die Bevölkerung erschlossen werden.
Doch das, was die Planer vor einem halben Jahr dazu vorgelegt haben, war viele Stadträte enttäuschend. Jetzt folgt der zweite Anlauf: Nächste Woche präsentiert der Investor eine verbesserte Planung für das Brigachufer.
Bei der ersten Präsentation eines Vorentwurfs durch Planer der Projektentwicklungsgesellschaft Sontowski & Partner (S&P Commercial Developement GmbH) aus Erlangen vor rund einem halben Jahr äußerten mehrere Stadträte ihre Enttäuschung.
Die vorgestellte Uferanlage an der Brigach mit zwei 28 Quadratmeter großen Flächen mit festinstallierten Sitzmöglichkeiten am Uferbereich erschien vielen Kommunalpolitiker viel zu klein. Eine dauerhafte Nutzung durch eine gastronomische Einrichtung war dort ebenfalls nicht vorgesehen.

Das Problem mit dem Radweg
Eine Gastronomie, so argumentierte die Stadtverwaltung, sei aus verkehrsrechtlicher und gewerberechtlicher Sicht nicht möglich, da hierzu der künftige Fuß-und Radweg entlang des Brigachufers durch das Bedienungspersonal und Kunden ständig gequert werden müsste. Damit bestehe große Unfallgefahr.
Die Idee, am Brigachufer eine Gastronomie zu schaffen, ist damit aber nicht völlig erledigt. Eine sporadische und saisonale Bewirtung sei durchaus denkbar, sagte die Stadtverwaltung. Von Mitgliedern des Gemeinderats kam daher in der Dezembersitzung die Anregung, den geplanten Sitzbereich am Ufer mit einer mobilen Theke zumindest in den Sommermonaten zu bewirten.
So sieht die neue Planung aus
Diese Anregung soll nun umgesetzt werden. Das überarbeitete Konzept, das am nächsten Dienstag im Technischen Ausschuss des Gemeinderates vorgestellt wird, sieht einen rund 150 Quadratmeter großen Bereich zwischen dem Geh-und Radweg und der Brigach vor. Er schließt sich an eine Durchgangspassage an, die vom Kaiserring bis zur Brigach führt und somit das Gesamtbild der geplanten Bebauung auf dem alten Tonhallengelände harmonisch ergänzen soll.
Sitzmöglichkeiten in Kombination mit repräsentativen Stauden-und Gehölzpflanzungen links und rechts des Hauptbereiches sollen dem Platz eine stilvolle Eingrenzung geben und Fußgänger und Radfahrer zum Sitzen und Verweilen einladen.
Zwei Varianten ausgearbeitet
Die eigentliche Hauptfläche des „Brigach Square“, so der der Arbeitstitel des Platzes, umfasst je nach Variante entweder 76 oder oder 96 Quadratmeter. Auch nicht riesig, aber immerhin ist diese Planung damit sichtbar größer als die Ursprungsplanung mit rund 60 Quadratmeter.
Den Gemeinderäten werden am Dienstag (Beginn der öffentlichen Sitzung: 18 Uhr, Neckarhalle Schwenningen) alternativ zwei Platzgestaltungen vorgestellt. Die Variante 1, die von der Stadtverwaltung favorisiert wird, beinhaltet einen stegartigen Platz über der Brigach mit 76 Quadratmetern. In der Mitte befindet sich eine Baumpflanzung, welche mittels mobiler Sitzbänke an drei Seiten eingefasst ist. Diese Sichtbetonbänke laden zum Aufenthalt und Verweilen im Schatten auch dann ein, wenn keine Veranstaltung auf der Fläche stattfindet. Zusätzlich können auch die links und rechts der Hauptfläche angeordneten Sichtbetonbänke zum Aufenthalt genutzt werden.
Variante 2 besteht aus einer zusammenhängenden 96 Quadratmeter großen Pflasterfläche, die auf fest installierte Sitzgelegenheiten verzichtet. Die Sitzmöglichkeiten wären, wenn keine Veranstaltung auf dem Platz stattfindet, nur links und rechts der Hauptfläche möglich.

Platz für ein Restaurant auf Rädern
Um eine Bewirtung zu gewährleisten, wurde bei beiden Varianten eine befestigte Stellfläche direkt südlich des Platzes hinzugefügt. Mit einer Größe von 3,5 auf 7 Meter und der Vorrichtung einer Ver- und Entsorgung kann hier zukünftig jede Art von Pop-Up Gastronomie oder Restaurant auf Rädern (“Foodtruck“) aufgestellt und der ganze Platz bewirtschaftet werden. Durch den direkten Anschluss können Passanten Essen und Trinken erhalten, ohne das das Personal zur Bewirtung den Radweg kreuzen muss.
Treppen bis ans Ufer hinab
Erweitert werden soll der „Brigach Square“ mit zwei Treppenanlagen links und rechts des Platzes, die bis hinunter ans Brigachufer führen. Die beiden Abgänge können mittels Querwege verbunden werden. Um die Maßnahme wie geplant ausführen zu können, müssen voraussichtlich sechs Bäume gefällt werden, teilt die Stadt mit. Zum Ausgleich sollen entlang der Gewässer in Villingen mehrere neue Bäume gepflanzt werden. Bleibt abzuwarten, wie dieser Entwurf dem Gemeinderat gefallen wird.