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Villingen-Schwenningen (spr) Sommerzeit ist Sommerfestzeit. Und für die Bewerber um das Amt des Oberbürgermeisters von Villingen-Schwenningen eine gute Gelegenheit, sich auf diesen Festen zu präsentieren und mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. OB-Kandidat Jörg Röber nutzte die Gelegenheit und stellte sich und sein Wahlkampfprogramm beim Sommerfest der Grünen an der Feldner Mühle vor. Die Mitglieder ließen sich am Ende indessen nicht in die Karten schauen, ob sie Jörg Röber im Wahlkampf unterstützen werden.

Vor den rund 40 Besuchern, darunter Landtagsabgeordnete Martina Braun, stellte Jörg Röber zunächst seine Ideen vor, wie er die Stadt Villingen-Schwenningen in die Zukunft führen möchte. Seine Themen sind besseres Standortmarketing, Schulen und Kindergärten, Stärkung der Doppelstadt als Wirtschaftsregion und Integration. Beim Thema Verkehr werden die Zuhörer besonders aufmerksam. "Ja, unsere Straßen sind marode, da muss man was tun", ist sich der derzeitige Referent des Oberbürgermeisters im Klaren darüber, dass die Verkehrswege instandsetzen eine Maßnahme sein muss. "Aber wir müssen auch über Alternativen nachdenken."

Stichworte wie der Ausbau von Radwegen oder des öffentlichen Nahverkehrsangebots als Alternative zum Auto müssten vorangetrieben werden. Car-Sharing-Projekte seien in Villingen-Schwenningen bislang noch nicht ernsthaft genug angegangen worden oder seien versandet. Röbers Äußerungen entlockten den Gästen spontanen Beifall. Und die kritische Frage, wie man den eingefleischten Autofahrer zum Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel bewegen könne. "Wir brauchen ein regionales Verkehrskonzept mit einer besseren Taktung, eventuell Mini-Bürgerbusse und dazu müssen wir die Kreis- und Verkehrsverbände ins Boot holen", so Röber.

"Herr Röber hat deutlich signalisiert, dass er den Stil der derzeitigen Kommunalpolitik verändern will. Das hat mir gefallen. Ich kann seine Inhalte zu 90 Prozent unterstreichen", sagte Wolfgang Kaiser vom Ortsverband Bad Dürrheim. "Er macht den Eindruck, als ob er die Ärmel hochkrempeln und loslegen will", sagte Stadträtin Elif Cangür. Auch Ulrike Salat, Vorsitzende des Ortsverbandes Villingen-Schwenningen, und Vorstandsmitglied Harald Gronmaier, überzeugte Röbers Vorstellung weitgehend. "Das sind ja schon viele grüne Themen dabei. Mich würde interessieren, ob er dies speziell auf seine Vorstellung bei uns so betont hat", so Gronmaier.

Ob der parteilos antretende Jörg Röber im Wahlkampf auf die Unterstützung der Grünen hoffen kann, werden die Mitglieder per Online-Abstimmung entscheiden.