Beim Zollhäusleweg wurde mit 96 Kiloampere ein besonder starkes Exemplar gemessen. Die weiteren Blitze wurden mit 17, 22 und 40 Kiloampere registriert. Zum Vergleich: Ein Blitz bringt es im Durchschnitt auf eine Stromstärke von rund 20 Kiloampere, oder 20.000 Ampere.
Es war also ein "starker Knaller", wie Jörg Kachelmann Blitze dieser Stärke einstuft. "Ab einer Stärke von 100 Kiloampere sprechen wir von einem sehr starken Blitz, einem wilden Hausrüttler", so schreibt es der Meteorologe auf seiner Internetseite.
Auf der SÜDKURIER-Facebookseite berichten zahlreiche Leser, wie sie den Hausrüttler erlebt haben. "Ich lag über eine Stunde wach vor lauter Herzrasen. Ich dachte, dass ein Haus in der Nachbarschaft explodiert ist. So einen lauten Donner hab ich noch nie gehört", schreibt eine Leserin.
So funktioniert die Blitzortung
Nach einer Blitzentladung breitet sich mit Lichtgeschwindigkeit ein elektromagnetisches Feld in alle Richtungen um die Einschlagstelle aus. Dieses Feld wird von 155 Messstationen des Blitz Informationsdienstes von Siemens (BLIDS) in ganz Europa registriert. Je nach Entfernung zu den einzelnen Messstation kommt dieser Impuls zeitverzögert an. Aus den Zeitunterschieden sowie der Intensität des Blitzes können Experten die Blitzstärke sowie den Einschlagsort auf 100 Meter genau berechnen.
Neben dem Blitz Informationsdienst von Siemens existieren weitere Blitzortungssysteme. Ein weltweites Gemeinschaftsprojekt ist zum Beispiel die Internet-Seite Blitzortung.org. Die Gemeinschaft umfasst eigenen Angaben zufolge rund 500 interessierten Privatpersonen, Programmierer und Hobbymeteorologen. Jeder kann mitmachen und mit einer relativ einfachen und günstigen Messstation selbst Blitzdaten beisteuern. Gemessen werden hierbei sogenannte Sferics. Das sind elektromagnatische Wellen, die durch Gewitter und Blitze verursacht werden, jedoch auch andere Ursprünge haben können. Detaillierte Infos zum Projekt, zur Technik und wie man selbst mitmachen kann, gibt es hier.