Ein auf einem Firmenparkplatz abgestelltes Auto sorgt seit einigen Wochen für Verwunderung und wird zunehmend zum Ärgernis. Dort soll sich ein Mann unerlaubterweise niedergelassen haben und seither in seinem Auto leben. Die Firma, die Ortspolizeibehörde und selbst die Polizei sind dagegen aber praktisch machtlos.
Firma ist komplett ratlos
Vor rund zwei Monaten stand er plötzlich auf dem Parkplatz der Firma Mathias Bäuerle (MB). Quasi über Nacht. Ein weißer Kleinwagen mit ungarischem Kennzeichen. Möglicherweise hat der Fahrer vorübergehend ein ruhiges Plätzchen gesucht. Vielleicht hatte er auch eine Panne, der rechte Vorderreifen ist jedenfalls platt. Doch seither hat sich das Fahrzeug keinen Meter mehr bewegt. Stattdessen hat sich der Fahrer, bestätigten Informationen zufolge handelt es sich um einen Mann, sich beinahe häuslich auf dem Parkplatz eingerichtet.
Wie Markus Vaas, Produktionsleiter bei der Firma MB auf Nachfrage erklärt, steht das Fahrzeug respektive dessen Fahrer in keinem Verhältnis zu dem Unternehmen. „Wir wissen nicht, wer er ist und warum er hier parkt. Aber er hat definitiv nichts mit der Firma MB zu tun.“
Kontaktaufnahme mehrfach vergebens
Das Unternehmen habe auch bereits mehrfach versucht, mit dem Mann in Kontakt zu treten. Doch tagsüber ist der Mann nicht an seinem Fahrzeug anzutreffen. Auch der SÜDKURIER hat mehrfach und zu unterschiedlichen Tageszeiten bislang vergeblich versucht, den Mann zu treffen und mit ihm in Kontakt zu treten und ihn nach dem Grund seines Aufenthalts auf dem Parkplatz zu fragen.
Eine unschöne Begleiterscheinung des wilden Campierens auf dem Firmenparkplatz, der laut Vaas nur noch selten genutzt wird, ist, dass der Mann offenbar Müll in einem Einkaufswagen sammelt und diesen auch schon verbrannt haben soll. Zudem soll der Mann im Bereich des Platzes auch seine Notdurft verrichten.
Ordnungsamt hat keine Handhabe
Wie Markus Esterle, Leiter des Ordnungsamtes im Rathaus mitteilt, hat auch das Ordnungsamt bereits mehrfach versucht, den Mann vor Ort anzutreffen. „Da es sich um ein Privatgrundstück handelt, können wir hier nicht mehr tun.“

Auch die Polizei hat aus dem gleichen Grund keine Handhabe. „Uns ist der Vorfall bekannt. Die Zuständigkeit trägt hier aber die Firma, auf dessen Privatgelände der Mann nächtigt, beziehungsweise sich aufhält. Die Polizei ist da außen vor“, teilt Jörg-Dieter Kluge vom Polizeipräsidium Konstanz mit. Kürzlich sei der Mann für zwei Wochen in einem Krankenhaus gewesen. Jetzt ist er wieder aufgetaucht. Und dennoch nicht auffindbar.