Bindemittel auf der Straße, zusammengeknülltes Absperrband der Polizei am Straßenrand: Am Tag nach dem tödlichen Unfall eines Lastwagenfahrers im Wohngebiet Schilterhäusle sind die Spuren des Unglücks nicht zu übersehen.

Laster transportiert Fertigbauteil

Der Mann war offenbar bereits am frühen Dienstagmorgen mit seinem Gefährt – beladen mit einem großen Fertigbauteil – im Bereich Tulastraße/Am Schilterhäusle liegen geblieben.

An der Unfallstelle wurden ausgelaufene Motorflüssigkeiten abgestreut.
An der Unfallstelle wurden ausgelaufene Motorflüssigkeiten abgestreut. | Bild: Göbel, Nathalie

Der Lastwagen sei aufgrund einer defekten Hydraulikleitung – so heißt es im Polizeibericht – liegen geblieben und habe über Stunden die Straße blockiert. Anwohner Bernd Faller schildert, dass seine Tochter um 3.30 Uhr von Stimmen auf der Straße geweckt worden sei und den Laster gesehen habe.

Unglück geschieht zur Mittagszeit

„Meine Frau hat morgens dann das Ordnungsamt informiert und es kam wohl auch jemand. Als sie mittags zum Einkaufen fuhr, stand der Lastwagen immer noch da“, berichtet Faller. Als Christiane Faller vom Einkaufen zurückkam, war das Unglück bereits geschehen, Rettungskräfte, Notarzt, Feuerwehr und Polizei vor Ort.

An der Kreuzung der Tulastraße/Im Schilterhäusle war der Lastwagen schon in den frühen Morgenstunden stehen geblieben.
An der Kreuzung der Tulastraße/Im Schilterhäusle war der Lastwagen schon in den frühen Morgenstunden stehen geblieben. | Bild: Göbel, Nathalie

Was war geschehen? Während der Mann wohl versuchte, den Defekt an der Hydraulikleitung selbst zu beheben, habe sich der Auflieger gesenkt und ihn im Bereich der hinteren Zwillingsbereifung eingeklemmt, sagt Polizeisprecher Jörg Kluge.

Schwieriger Einsatz für die Helfer

Für den 58-jährigen Polen, der für ein polnisches Unternehmen fuhr, kam jede Hilfe zu spät. Er wurde so schwer verletzt, dass er noch an der Unfallstelle starb.

Kleinere Trümmerteile liegen am Tag nach dem Unglück noch auf der Straße.
Kleinere Trümmerteile liegen am Tag nach dem Unglück noch auf der Straße. | Bild: Göbel, Nathalie

Für die Feuerwehr Villingen-Schwenningen, die mit 20 Mann vor Ort war, keine einfache Bergung. „Als klar war, dass die Person nicht mehr gerettet werden kann, haben wir uns zunächst um die Sicherheit des Lastwagens gekümmert, sodass keine weitere Gefahr von der Bewegung des Lasters ausgehen konnte“, schildert Einsatzleiter Jörg Eichling die Vorgehensweise.

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Gutachter soll Unfallhergang klären

Durch die defekte Hydraulik habe der Auflieger schräg gelegen. Dieser wurde dann so weit angehoben, dass der verunglückte Mann geborgen werden konnte. Die Staatsanwaltschaft Konstanz beauftragte zur Klärung der genauen Unfallursache einen Gutachter, der bis in die Abendstunden vor Ort war.