Seit seiner Zeit im Musikverein Klengen ist viel passiert. Mit acht Jahren lernte Norbert Strobel Klarinette und war in der Jugendkapelle Klengen aktiv. Als 13-Jähriger wechselte er zur Oboe.
Heute ist Norbert Strobel Solo-Oboist beim MDR-Sinfonieorchester, spielt auf Tourneen in den größten Konzerthäusern der Welt und lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Leipzig.
Vor kurzem war der gebürtige Klengener wieder zu Gast in seiner Heimat. Als Oboist spielte er mit dem Sinfonieorchester Villingen-Schwenningen. Im Vorfeld des Konzerts leitete er einen Workshop für die Bläser des Orchesters.
Vorbild? Hanspeter Stoll
Bis zum Tod seiner Mutter im letzten Jahr kam Norbert Strobel regelmäßig in den Schwarzwald. Jetzt besucht er Familienangehörige wie seinen Cousin, Stadtmusikdirektor Markus Färber. Er pflegt auch den Kontakt zu Freunden aus der Schulzeit und war gerade beim Ehemaligenfest zum 50-jährigen Bestehen des Gymnasiums am Hoptbühl.
Bei dem Gespräch über den Werdegang des Schwarzwälders fällt der Name eines Mannes, der für Nobert Strobel besonders wichtig war: Hanspeter Stoll. Der heute 88-Jährige war Musiklehrer am Hoptbühl-Gymnasium. „Das war mein Mentor und Förderer,“ erklärt der 55-Jährige. Im Musik-Leistungskurs habe er ihn unterrichtet.

Die Ehefrau des Lehrers, Gesine Stoll, fuhr den jungen Norbert gemeinsam mit dem eigenen Sohn Hans-Christian regelmäßig zum Unterricht nach Trossingen. „Von Klengen hätte ich das mit dem Nahverkehr nicht geschafft“, erinnert sich Strobel.
In Trossingen unterrichte ihn Manfred Klingler – einer der wenigen Dozenten für die Instrumente Oboe und Klarinette. Mit dieser fundierten musikalischen Grundausbildung erhielt Norbert Strobel einen Studienplatz an der Musikhochschule in Frankfurt.
Karriere als Erfolgsgeschichte
1997 erhielt Strobel das Angebot für ein Probejahr beim MDR-Sinfonieorchester. Ein Jahr lang war der Oboist für beide Orchester tätig und schloss zusätzlich seine Ausbildung zum Konzertsolisten erfolgreich ab. „Da war ich nur in Konzertsälen und auf der Straße,“ erinnert er sich an die Zeit.
Strobl schwärmt von Japan-Tournee
1998 wechselte Norbert Strobel als Solo-Oboist zum MDR-Sinfonieorchester, das zu den weltweit ältesten Rundfunkorchestern gehört. Seitdem hat der Musiker mit vielen renommierten Sinfonieorchestern und mit Dirigenten wie Fabio Luisi, Pierre Boulez und Dennis Russel Davies zusammen gearbeitet.
Die Höhepunkte seiner künstlerischen Karriere? Tourneen durch China, Europa und Südamerika. Vor allem schwärmt Norbert Strobel von der Japan-Tournee und dem Auftritt in der Suntory Hall in Tokio – einem der renommiertesten Konzerthäuser der Welt.
Aber auch der Auftritt im Franziskaner Konzerthaus war für Musiker etwas Besonderes. Nach dem Konzert im Franziskaner traf sich Norbert Strobel mit den beiden Menschen, die den Grundstein für seine künstlerische Laufbahn gelegt haben.
Hanspeter Stoll erinnerte sich daran, wie er Norbert Strobel an der Orgel begleitet hat. Manfred Klingler zeigte sich beeindruckt vom Spiel seines ehemaligen Schülers. „So einen besonderen Klang – das schafft nur er.“