Die Polizei sucht seit Heiligabend im Raum Villingen einen 61-Jährigen. Auch um 6 Uhr morgens am ersten Weihnachtsfeiertag fehlte nach Angaben eines Präsidiums-Sprechers noch jede Spur von dem Mann.
Der 61-jährigen Dirk Brünker aus Villingen wurde laut Polizei zuletzt am 23. Dezember gegen 20.30 Uhr beim Verlassen der Gaststätte Ott in der Villinger Innenstadt gesehen. Entgegen sonstiger Gewohnheiten sei er nicht mehr an seine Wohnanschrift zurückgekehrt, weshalb er von seiner Familie als vermisst gemeldet wurde.
Mit Hubschrauber und Wärmebildkamera überflogen Polizisten am 24. Dezember ab 17.30 Uhr in der Dunkelheit den Bereich von der Villinger Färberstraße an in Richtung stadtauswärts. Die Flugroute konzentrierte sich dabei über etwa zwei Stunden hinweg auf den Raum Warenburgstraße, Laible, Rietheim und Marbach. Der Helikopter flog erkennbar Planquadrate ab, um am Boden jeden Bereich mit der Kamera erfassen zu können.
Am zweiten Weihnachtsfeiertag findet ein Hilferuf der Familie Resonanz. Über 400 Menschen treffen sich am Romäusring. Von dort aus wird sternförmig noch einmal gestartet. Der Sohn des Vermissten, Kai Brünker, hält eine bewegende Ansprache. Es habe keinerlei Anzeichen gegeben, dass sein Vater mental in einer schwierigen Lage sein könnte. In der Familie gehe man davon aus, dass nur ein Unglück die Heimkehr verhindert haben könnte.
Bewegende Worte des Sohns
Der Gesuchte sei, so der Sohn weiter, gesundheitlich zur Stabilisierung auf Medikamente angewiesen. Die Zeit dränge, am Nachmittag des 26. Dezember hieß es weiter: „Wir suchen jetzt seit 60 Stunden nach ihm“, sagte Kai Brünker, Fußballprofi beim Zweitligisten 1. FC Magdeburg. Es gebe zahlreiche Privataktionen. Auch 26. Dezember würde das Laible erneut abgesucht.
Vor allem Hunde sollen mehrfach eine Spur gehabt haben. Im Bereich der Kläranlage hätten die Tiere aber die Fährte verloren.

Von der Familie gab es Dank für viele Helfer. Besonders die DLRG habe sich eingesetzt. Sie seit ab der Paradiesbrücke brigachabwärts im Bach marschiert und habe auch Uferbereiche abgesucht. Auch die Angelseen bei Marbach seien inspiziert worden in der Hoffnung, ihn zu finden. Die DLRG, so schilderte der Sohn weiter, sei mit Schlauchbooten bis Geisingen an ein Wehr der Donau gepaddelt. „Wir haben keine Spur“, sagte der junge Mann.
Was Hoffnung gibt
Versuche, über Videokameras am Gefängnis klären zu können, in welche Richtung er gelaufen ist, seien gescheitert. Die Kameras gäben solche Bilder nicht her. Auch ein Ortungsversuch des Handys sei erfolglos geblieben. Am 23. Dezember sei das Gerät letztmals abends eingeloggt gewesen.
Eine Szene, die allen Hoffnung gibt: Vom Wirt des Gasthauses Ott sei überliefert, dass der Verschollene in der Gaststätte noch Bilder seiner Enkelkinder herumgezeigt hätte. Er habe, so sagt der Sohn mit brechender Stimme, „glücklich gewirkt“.
Die Personenbeschreibung des Vermissten
Folgende Personenbeschreibung und ein Foto wurde in der Nacht zum 25. Dezember um 3.04 Uhr von den Beamten freigegeben: 61 Jahre, circa 1,90 Meter groß, schlank, kurze gräuliche Haare, bekleidet mit einer blauen Jeans, einem oliv-grünen Parka, braunen Schuhen und einem blauen Sweatshirt mit Streifen.
Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass ihm etwas zugestoßen ist oder er sich in einer hilflosen Lage befindet, ist die Polizei auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen.
Hinweise erbitten die Beamten unter der Rufnummer des Villinger Reviers: 07721-6010.