Mehr als 73.000 Übernachtungen insgesamt: Solche Rekordzahlen hat der Reisemobilhafen Bad Dürrheim bereits 2019 verzeichnet, dem letzten Jahr vor Corona. Seither hat Camping noch einmal einen massiven Beliebtheitsschub erlebt und gewinnt immer mehr an Bedeutung für die regionale Tourismusbranche. Wie sieht es für die Saison 2023 aus?
Der Reisemobilhafen in Bad Dürrheim
Mit 342 Stellplätzen auf fünf Parkplätzen ist der Reisemobilhafen in Bad Dürrheim der wohl größte Stellplatz für Wohnmobile in Deutschland. Die drei Parkplätze P1 (56 Plätze), P4 (20 Plätze) und P5 (16 Plätze) sind bereits in den Osterferien ausgebucht.
„Freie Stellplätze gibt es noch auf dem größten Parkplatz P2 mit 150 Plätzen“, sagt Platzbetreiber Andreas Bertsch. Der Parkplatz P3 mit 100 Plätzen sei für Clubtreffen reserviert, werde aber auch für Reisende zur Verfügung gestellt.

Allerdings: Über Ostern könne man kein Reservierungen mehr annehmen, sagt Bertsch beim Gesprächstermin Anfang April. Der Grund: Man wolle Gästen, die spontan kommen, auch noch einen Stellplatz anbieten können. Mittlerweile sei auch der Parkplatz P2 an Ostern zu Dreiviertel voll.
Ab Gründonnerstag würden die meisten Gäste anreisen. „Die Gäste kommen zu 75 Prozent aus ganz Deutschland und zu 25 Prozent aus der Schweiz“, so Bertsch. Manche seien auf der Durchreise oder blieben drei Nächte.

„Wir haben auch Gäste, die drei Wochen Kururlaub in Bad Dürrheim machen“, sagt der Betreiber. Die Nähe zur Solemar-Therme als Wellness- und Gesundheitszentrum werde von allen Gästen sehr geschätzt. Dazu komme das große Freizeitangebot der Kurstadt und der näheren Umgebung. So profitiere die gesamte Region von den Reisemobilisten.
Dass 2023 wieder ein gutes Jahr wird, ist sich Bertsch sicher. „Die Leute fahren und geben gerne Geld aus“, so Bertsch. Reservierung für Pfingsten lägen auch schon vor. Infos im Internet: www.womo-badduerrheim.de.
Der Reisemobilpark Bregnitzhof Königsfeld
Deutlich beschaulicher als in Bad Dürrheim geht es in Königsfeld zu: Für 27 Wohnmobile bietet die Gemeinde in einem großzügig angelegten Park, direkt neben der Bregnitz-Saunalandschaft, einen Platz, der zum Erholen einlädt. Man kann den Ausblick über den Golfplatz bis zur Schwäbischen Alb genießen. Oder zum Beispiel zu ausgiebigen Wanderungen ins Glasbachtal starten. Der Ortskern von Königsfeld ist nur in wenigen Fußminuten zu erreichen.

„Bei den vielfältigen kulinarischen Angeboten oder einfach bei einem Gläschen Wein oder einem Cocktail kann man den Tag abends gemütlich ausklingen lassen“, sagt Kurgeschäftsführerin Annette Hermann. Die meisten Gäste blieben zwei bis drei Tage und kämen überwiegend aus Deutschland und der Schweiz.
„In den Osterferien gibt es noch freie Plätze“, sagt Hermann beim Gesprächstermin Anfang April. Als große Reisezeit habe sich aber Pfingsten herauskristallisiert. Und das sei auch die Zeit, in der viele Stammgäste kämen.

„Die Branche zeigt noch Steigerungsraten, allerdings löst sich der Inlandstourismus, der kurz nach Corona war, langsam wieder auf“, sagt Hermann. Das Ausland sei wieder stärker nachgefragt als in den vergangenen zwei Jahren.
„Was den Reisemobilisten noch fehlt, ist eine WLAN-Verbindung. Manche nutzen die Zeit auch auch, um noch etwas an ihrem Laptop zu arbeiten“, sagt Michael Weisser vom Bregnitzhof. Aber man sei dabei, hierfür eine Lösung zu finden. Infos im Internet: www.koenigsfeld.de.
Der Reisemobilstellplatz Unterkirnach
19 Stellplätze für Reisemobile bietet Unterkirnach seinen Gästen an. Reservierungen vorab sind nicht möglich. „Wer kommt und einen freien Platz gefunden hat, meldet sich einfach in der Tourist-Information an“, sagt Fabian Böneke, Teamleiter Tourismus und Marketing. Man freue sich auf viele Gäste.

In den Osterferien wird einiges in Unterkirnach geboten. „Am Karfreitag wird im Fohrenhof ein Fischessen angeboten, am Samstag gibt es ein Backen mit dem Bäcker in der Mühle, um eigenes Brot oder Brötchen zu backen, und am Ostersonntag bietet der Fohrenhof einen Oster-Brunch an“, zählt Böneke auf.
Am Dienstag nach Ostern sei eine Mühlenführung im Angebot und am darauffolgenden Donnerstag eine spannende Wanderung für Familien und Kinder. „Viele der Gäste, die kommen suchen auch Ruhe in Unterkirnach, gehen gerne Wandern. Und es gibt ein kulinarisches Angebot, um abends essen zu gehen“.
Manche seien auf der Durchreise Richtung Norden oder Süden, manche blieben zwei bis drei Tage. „Wir haben auch Gäste die zwei Wochen bleiben und wir bekommen viel Lob für den Platz, der als kleine grüne Oase bezeichnet wird“, sagt Böneke.
Dem können Roswitha und Horst Kohlhaas aus Gerolstein nur zustimmen, die für zwei Wochen ihr Wohnmobil geparkt haben. „Wir kommen seit 17 Jahren zwei bis drei Mal im Jahr hierher und genießen die Ruhe, gehen Wandern oder wenn wir im Sommer unser Auto angehängt haben, machen wir Touren in der Region“, sagt der 80-jährige.
Immer mit dabei sei Schäferhündin Mira. „Es hat sich in den Jahren hier viel verändert und anfangs als wir kamen gab es nur zwei Plätze“, erinnert sich Kohlhaas. Sie hätten hier alles, was sie benötigen würden. Infos im Internet: www.unterkirnach.de.
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