Die regionale Kunststiftung Hohenkarpfen bei Hausen ob Verena im Kreis Tuttlingen trauert um den Ehrenvorsitzenden und ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Friedemann Maurer. Das teilt die Stiftung mit.
Maurer war demnach Initiator der 1984 gegründeten regionalen Stiftung und 39 Jahre lang deren Vorstandsvorsitzender. 2023 wurde er zu ihrem Ehrenvorsitzenden ernannt.
Große Leidenschaft für die Kunst
Der 1940 geborene Professor lehrte als Ordinarius für Pädagogik an den Universitäten Braunschweig, Tübingen und Augsburg sowie als Gastprofessor in Berlin und Pittsburgh (USA). „Er widmete sich mit großer Leidenschaft der Erforschung, Bewahrung und dokumentarischen Aufbereitung der Kunst- und Kulturgeschichte im südwestdeutschen Raum“, so die Kunststiftung in ihrem Nachruf.
Sein besonderes Anliegen sei es gewesen, die Werke namhafter Künstler der Region zu sammeln und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Unter seiner Leitung habe die Kunststiftung dadurch einen deutlich über die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg hinausreichenden Ruf als wissenschaftlich geführtes, anspruchsvolles Ausstellungsinstitut errungen. „Wichtig war ihm die intensive Zusammenarbeit mit allen Kultureinrichtungen der Region und deren Vernetzung“, heißt es von der Stiftung.
Legendäre Ansprachen
Legendär gewesen seien seine wohl gut vorbereiteten, jedoch aus dem Stegreif gehaltenen Einführungen in die Veranstaltungen der Kunststiftung, seien es die Ausstellungseröffnungen, Lesungen, Blauen Stunden oder auch die Führungen.
Auch nach seinem Ausscheiden aus der Verantwortung für das Tagesgeschäft der Kunststiftung habe Maurer intensiv Anteil an der Arbeit der Kunststiftung genommen. „So gab er dem neuen Vorstandsteam Gelegenheit, seine große Erfahrung, seine Verbindungen und Kenntnisse zu nutzen“, teilt die Stiftung weiter mit.
Alle tief betroffen
Friedemann Maurers Tod mache alle tief betroffen. Mit ihm verliere die Kunststiftung Hohenkarpfen ein großes Vorbild, einen Lehrer und zugleich eine umfassend gebildete Persönlichkeit der Wissenschaft, Kunst und Kultur.
Die Stiftung sei Maurer zu großem Dank verpflichtet und behalte ihn „in Erinnerung als Wissenschaftler mit Herz und Seele, mit großer sozialer Einstellung und als einen beeindruckenden Menschen“. Das tiefe Mitgefühl gelte seiner Ehefrau Ute Elisabeth, seinen Söhnen und Enkelkindern.