Auf der Schwarzwaldbahn zwischen St. Georgen und Villingen wird derzeit gebaut. Unter anderem werden beide Gleisstränge in Stand gesetzt, dazu werden elf Kilometer Schienen, 13.000 Tonnen Schotter und 9000 Schwellen erneuert.
Der Projektleiter erklärt, was genau auf dem elf Kilometer langen Streckenabschnitt passiert. Und wann die ersten Züge wieder rollen.

Dass auf der Schwarzwaldbahn Bauarbeiten stattfinden, ist unübersehbar. Ein mehrere hundert Meter langer, gelber Umbauzug steht seit Tagen auf den Gleisen zwischen Peterzell und St. Georgen und bewegt sich langsam vorwärts.
Maschine erledigt mehrere Arbeiten
Der Spezialzug misst in der Grundausstattung 200 Meter und ist je nach Anzahl der Material- und Silowaggons auf bis zu 700 Meter verlängerbar. Laut Projektleiter Niels Schauenburg von der Deutschen Bahn erledigt der Zug mehrere Arbeiten auf einmal. „Das ist eine Reinigungs- und Untergrundmaschine. Mit einer Räumkette wird zunächst der Schotter ausgebaut und die Schwellen werden angehoben.“
Der Schotter wird sozusagen in einem Arbeitsgang ausgebaut, recycelt, gereinigt, wieder eingebaut, verdichtet und stabilisiert, bevor darauf die neuen Schwellen und Gleise verlegt werden.
Der meiste Schotter wird wiederverwendet
Bei den Erneuerungsarbeiten achtet die Deutsche Bahn auf Nachhaltigkeit: „Wir verwenden 80 Prozent des Schotters wieder, der gesiebt und wieder scharfkantig gemacht wird. Nur 20 Prozent des Schottermaterials werden auf der Deponie entsorgt“, sagt Schauenburg.
Da der Umbauzug mehrere Arbeitsgänge auf einmal erledigt, ist das Arbeitstempo begrenzt. „Wenn nur der Schotter gereinigt und hinten wieder ins Gleis eingebracht wird, schaffen wir rund 200 Meter die Stunde. In diesem Fall, wenn noch der Unterbau gerichtet wird, sind es 30 Meter pro Stunde.“

Hört sich nicht besonders viel an. „Ist aber immer noch deutlich schneller als mit dem Bagger“, sagt der Projektleiter.
Steigung erweist sich als Herausforderung
Schauenburg bewertet die Maßnahme auf der Schwarzwaldbahnstrecke als überschaubar. „Die größte Herausforderung war es, den Zug, der über Offenburg kam, den Anstieg hier hochzubekommen.“
Der Biber, der zwischen der Bundesstraße und den Bahngleisen bei Peterzell lebt, stört den Bahnverkehr übrigens nicht. Damit das durch die Biberdämme angestaute Wasser nicht zu nah an den Bahndamm kommt und diesen unterspülen könnte, wurden Drainage-Rohre in die Biberdämme eingearbeitet, um einen zu hohen Wasserstand zu verhindern.
Rücksicht auf den Biber
„Wir wollen den Biber nicht vertreiben“, sagt Schauenburg. Um sicherzustellen, dass der Biber nicht durch die Bauarbeiten und die Menschen, die derzeit in dem Gebiet unterwegs sind, gestört wird, gibt es sogar eine Umweltbaubegleitung. Zudem haben die Bauarbeiter die Anweisung, den Bereich des Bibers nicht zu betreten.