Dem fünfjährigen Daniel aus Kamerun geht es gut. Das war die wichtigste Nachricht bei einem Vortragsabend im Rottweiler Kapuziner. Houma Kustermann und Jürgen Reiter informierten über das Schicksal des Fünfjährigen. „Er hat die drei Chemozyklen gut vertragen und wenn er die vierte Einheit ebenso gut verträgt, können wir ihn bald operieren“, so Houma Kustermann.
Gemeint ist der fünfjährige Daniel, der vom in Rottweil ansässigen Verein Hamami Anfang Februar nach Deutschland geholt wurde und der seither in der onkologischen Kinderabteilung des Uniklinikums Tübingen behandelt wird. Das Aufatmen und die Freude der zahlreichen Besucher war in diesem Moment geradezu greifbar.

Die Bedingungen in Kamerun sind schwierig. Auch für die Familie von Daniel, über die es an diesem Abend ebenfalls zahlreiche Informationen gibt. Der Vater fährt Motorradtaxi, was auf den in der Regel ungeteerten Straßen ein abenteuerlicher Beruf ist, der zudem wenig Geld einbringt. Es ist schwer, damit der Familie das Überleben ohne Mangel an nahezu allem zu sichern.
Und zu all diesen widrigen Lebensumständen kommt die schwere Erkrankung von Daniel, der bei einem Einsatz von Hamami im Januar 2023 dem Ärzteteam vorgestellt wurde. Dass die Behandlungskosten für den Jungen geradezu explodiert sind, konnte so nicht vorher gesehen werden. Ursprünglich ist man davon ausgegangen, dass die Behandlung deutlich weniger aufwändig ist, als sich dies dann herausgestellt hat. „Wir haben mit allem gerechnet, aber nicht mit solchen Summen“, erklärte Kustermann.
„Wir haben mit allem gerechnet, aber nicht mit solchen Summen.“Houma Kustermann, Verein Hamami
Erst auf Daniels Flug nach Deutschland kam die Nachricht, dass seine riesige Geschwulst am Hals ein Neuroblastom ist. Dazu kommt, dass Halsschlagader und Nervenbahnen durch den Tumor verlaufen.
Die notwendige Operation gestaltet sich also äußerst schwierig, und dürfte zwischen acht und zehn Stunden dauern. Und sie ist in Kamerun nicht möglich, sodass es nur die Möglichkeiten gab, Daniel innerhalb weniger Wochen sterben zu lassen, oder ihn nach Deutschland zu holen.
Daniels Heilungschancen liegen zwischen 40 und 70 Prozent. Dies hängt auch von seiner postoperativen Betreuung ab. Nach der vierten Chemoeinheit und der Operation ist eine autologe Stammzellentransplantation erforderlich. Ob dann auch Bestrahlungen notwendig werden, soll später von den Ärzten entschieden werden.
Ärzte sind sehr zuversichtlich
Doch aktuell geht es Daniel gut. Dies wurde auch in einem Film deutlich, der vom Uniklinikum Tübingen gedreht wurde. Zu sehen ist ein lebensfrohes und glückliches Kind, das sogar ein kleines Tänzchen wagt und sich an den Fischen, die im Aquarium der Kinderabteilung schwimmen, erfreut.
Und auch die behandelnden Ärzte sind sehr zuversichtlich. So zitierte Kustermann einen der Ärzte mit den Worten: „Die Metastasen und der Haupttumor schmelzen wie Eis in der Sonne“.
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