Die etwa 10.000 aktiven und passiven Mitglieder des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Schwarzwald-Baar-Kreis stehen vor einem größeren Umbruch. Mit Wirkung zum 1. Januar 2020 werden die beiden Kreisverbände Donaueschingen und Villingen-Schwenningen zu einem DRK-Kreisverband Schwarzwald-Baar fusioniert. Bislang existieren im Landkreis zwei Kreisverbände. Die Regelung stammt noch aus der Zeit der alten Landkreise Donaueschingen und Villingen.
Der neue DRK-Kreisverband entspricht den politischen Grenzen des Schwarzwald-Baar-Kreises
Am Dienstagabend tagten die beiden Vorstände unter Ausschluss der Öffentlichkeit parallel in den Donauhallen in Donaueschingen. Dort haben die jeweils 50 bis 60 Delegierten mit großer Mehrheit beschlossen, dass künftig nur noch ein Kreisverband im Schwarzwald-Baar-Kreis existieren soll. Besiegelt wurde die Vereinigung am Mittwochvormittag im Alten Rathaus in Villingen, wo VS-Oberbürgermeister und DRK-Kreisvorsitzender Jürgen Roth zusammen mit dem Donaueschinger Kreisvorsitzenden Bernd Uphaus die am Dienstag verabredete Absichtserklärung unterschrieben.

Seit September 2018 wurde bereits über eine Fusion verhandelt, deren Ziel es ist, Synergien zu schaffen und so neue Kräfte freizusetzen.

Führungskräfte seien hüben wie drüben nicht zuhauf vorhanden. Da mache es Sinn, die Strukturen zu vereinfachen. Als Beispiel nannte Roth die Verwaltung der Kreisverbände, die künftig unter einem Dach erledigt werden soll. Die Verantwortlichen versprechen sich hiervon auch ein Plus an Professionalität.
Jürgen Roth: „Bedenken sind unbegründet.“
Wichtig ist den beiden Kreisvorsitzenden zu betonen, dass weder ein Kreisverband vom anderen geschluckt noch hauptamtliches Personal entlassen werde. „Wir schließen keine Rettungswache. Wir brauchen auch in Zukunft jeden Mann und jede Frau“, sagt Roth. Dabei habe es durchaus Bedenken unter den Beschäftigten gegeben, etwa was Stellenabbau oder ein Umzug an einen anderen Arbeitsplatz betrifft. Bernd Uphaus ist es wichtig, diese Vorbehalte zu entkräften.

Synergien nutzen und Bürokratie abbauen
Es gebe keine Versetzungen. „Wir wollen die Synergien nutzen, um neue Aufgabenfelder zu erschließen. Mit der freiwerdenden Personalkapazität wollen wir Bürokratie abbauen und die Chance nutzen, die das Ehrenamt für die Aktiven attraktiver zu machen“, erklären Uphaus und Roth.

Die Heirat soll im Sommer 2020 vollzogen sein
Auch die Frage, wer künftig den Kreisverband führen soll, wurde bereits ausgiebig erörtert. Die „finale Heirat“ der beiden Kreisverbände soll laut Jürgen Roth bis Juni oder Juli 2020 vollzogen sein, rückwirkend zum 1. Januar 2020. Dann wird der Kreisverband zwei Jahre lang durch ein Gremium geführt, das aus den beiden alten Kreisvorständen zusammengesetzt ist. Auch Roth und Uphaus wollen so lange auf jeden Fall dabei bleiben. Der neue Kreisvorstand ist also fast doppelt so groß. Davon verspricht sich Jürgen Roth, dass die Ortskenntnisse der jeweiligen Mitglieder nicht verloren gehen. Im Juli 2022 soll dann, so der Plan, ein kleinerer Vorstand gewählt werden.