In der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurden die Feuerwehrleute aus Stockach und Mühlingen gegen 2 Uhr nachts zu einem Feuer auf dem Gehöft Malezreute alarmiert, berichtet Julian Schmitt aus dem Presseteam der Feuerwehr Stockach am Freitagmorgen im Gespräch mit dem SÜDKURIER.
Der Aussiedlerhof Malezreute liegt laut Angaben des Polizeipräsidiums Konstanz etwas abseits zwischen Winterspüren und Ursaul. Wie die Polizei mitteilt, habe ein Nachbar am frühen Freitagmorgen gegen 2 Uhr die Flammen entdeckt und über den Notruf die Polizei informiert.
Bis auf die Grundmauern abgebrannt
„Als wir am Einsatzort angekommen sind, stand das Gebäude bereits in Vollbrand“, berichtet Schmitt. Die Feuerwehr konnte zwar verhindern, dass durch das Feuer weitere Gebäude in Mitleidenschaft gezogen wurden, allerdings konnte nicht mehr verhindert werden, dass das betroffene Gebäude bis auf die Grundmauern abgebrannt sei.
Der Einsatz dauerte laut Julian Schmitt bis zum Freitagvormittag, 11 Uhr an. Wie Fabian Dreher, ebenfalls aus dem Presseteam der Feuerwehr Stockach, ergänzt, sei im Zuge der Löscharbeiten ein Bagger angefordert worden, um in den Schuttresten die letzten Glutnester freizulegen, damit diese auch noch gelöscht werden können.
Gebäude war nicht bewohnt
„Nach meinem Kenntnisstand gab es keine Verletzten, auch weil das Gebäude unbewohnt war“, berichtet Dreher. Marcel Ferraro von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Konstanz bestätigt dies auf Nachfrage des SÜDKURIER und erklärt, dass es sich bei dem betroffenen Gebäude um ein bewohnbares Gebäude gehandelt habe, das aktuell leer gestanden sei.

Zur Brandbekämpfung in der Nacht war die Feuerwehr Stockach mit den Abteilungen Winterspüren, Mahlspüren im Tal/Seelfingen, Espasingen und Kernstadt im Einsatz. Unterstützung erhielt sie von der Freiwilligen Feuerwehr Mühlingen.
Insgesamt waren rund 60 Einsatzkräfte und zehn Fahrzeuge der Feuerwehr vor Ort, auch Kreisbrandmeister Andreas Egger war ausgerückt. Außerdem sei die Kriminalpolizei noch in der Nacht vor Ort gewesen und habe die Ermittlungen aufgenommen.
Nicht genügend Löschwasser vor Ort
Besondere Schwierigkeiten bereitete der Feuerwehr bei diesem Einsatz die Versorgung der Einsatzstelle mit ausreichend Löschwasser, berichtet Fabian Dreher. „Vor Ort gab es zwar eine Löschwasserzisterne, aber nachdem diese aufgebraucht war, mussten wir einen Pendelverkehr einrichten, um Wasser bis zur Brandstelle zu bringen“, so Dreher.
Dazu seien vier große Tanklöschfahrzeuge genutzt worden, die ihre Tanks am nächstgelegenen Hydranten auffüllen mussten, um dann zur Brandstelle zurückzufahren. Aufgrund der Sackgassen-Situation, der Größe der Fahrzeuge und der schwierigen Witterungsbedingungen sei dies zusätzlich erschwert worden.

„Wir konnten deshalb leider auch keinen Ringverkehr für die Fahrzeuge, die für den Wassertransport im Einsatz waren, einrichten, sondern mussten die An- und Abfahrt der Fahrzeuge gut koordinieren“, macht Dreher deutlich.
Möglicherweise Blitzschlag als Brandursache
Die Ermittlungen zur Brandursache dauern indes noch an, teilt Marcel Ferraro mit. Wie lange die erforderlichen Untersuchungen dauern werden sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzbar. „Aktuell kann man davon ausgehen, dass die Brandursache ein Blitzschlag war. In diese Richtung gehen die Ermittlungen“, so Ferraro.
Auch wenn die Polizei aktuell von einem Blitzschlag ausgeht, werde es im Rahmen der Kriminaltechnischen Untersuchung jedoch auch darum gehen, andere mögliche Gründe auszuschließen, erklärt Ferraro. So werden etwa Untersuchungen dazu angestellt, ob Brandbeschleuniger im Spiel waren.
Aktuell gebe es jedoch keine Hinweise auf eine Brandstiftung, heißt es in der offiziellen Pressemitteilung aus dem Polizeipräsidium. Da die Gebäudereste aufgrund von Einsturzgefahr derzeit noch nicht betreten werden können, müssen die ersten Ermittlungen allerdings von außen getätigt werden, so Ferraro. Den Gebäudeschaden schätzt die Polizei auf 500.000 Euro.