Die Arbeiten am neuen Feuerwehr-Gerätehaus in Seelfingen biegen auf die Zielgerade ein. „Der größte Teil der Einrichtung ist da, jetzt sind nur noch Feinheiten zu machen“, berichtet der Kommandant der Abteilung Mahlspüren im Tal/Seelfingen, Christian Gunnesch. Auch das neue Löschfahrzeug der Abteilung steht schon an Ort und Stelle. „Wir sind eigentlich fertig und freuen uns auf das neue Gebäude“, so Gunnesch weiter. Teilweise hätten auch die Feuerwehrleute selbst nach Feierabend angepackt.

So schnell, verlässlich und zügig die Feuerwehrmänner sonst am Einsatzort eintreffen, so lange musste sich die Abteilung Mahlspüren im Tal/Seelfingen gedulden, bis das neue Gerätehaus gebaut wurde. „Von der Planung bis jetzt sind beinahe acht Jahre vergangen“, sagt Christian Gunnesch. Dabei war ein Neubau dringend nötig, wie er hervorhebt: „Das neue Gerätehaus war eigentlich unumgänglich. Wir sind am alten Standort schon lange an unsere räumlichen Grenzen gestoßen.“

Christian Gunnesch macht es fürs Foto vor: Beim alten Gebäude war im Falle einer Alarmierung mit dem mittlerweile ausrangierten ...
Christian Gunnesch macht es fürs Foto vor: Beim alten Gebäude war im Falle einer Alarmierung mit dem mittlerweile ausrangierten Löschfahrzeug Millimeterarbeit gefragt. | Bild: Matthias Güntert

Als schon lange nicht mehr zeitgemäß bezeichnete er die bisher genutzten Garagen am bisherigen Standort. Keine Umkleiden, keine Duschen, das alte Löschfahrzeug passte gerade so haarscharf durch das Garagentor – einfach alles sei nicht mehr tragbar gewesen, so Gunnesch. „Im Winter mussten wir schauen, dass wir das Gebäude über null Grad halten, damit uns das Wasser im Löschfahrzeug nicht gefriert“, berichtet er.

Lange Suche nach Bauplatz

Dies alles wird sich nun aber ändern. Rund eine Million Euro investiert die Stadt in das moderne und zeitgemäße neue Gerätehaus in Seelfingen. Lange wurde nach dem passenden Bauplatz gesucht, schließlich wurde er in der Ortsmitte gefunden. Das stark renovierungsbedürftige Schulhaus musste dafür abgerissen werden.

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Im unterkellerten Erdgeschoss befindet sich nun das Einsatzleiterbüro, jeweils eine Damen- und Herrenumkleide sowie sanitäre Anlagen. Daneben ist eine große Fahrzeughalle realisiert worden, die Platz für zwei Feuerwehrautos bietet. Den 60 Quadratmeter großen Schulungsraum im Obergeschoss erreicht man sowohl über das Treppenhaus als auch über einen Aufzug. Der Schulungsraum kann bei Bedarf um weitere 25 Quadratmeter erweitert werden, Küche, Abstellraum und Toiletten befinden sich ebenfalls im ersten Stock. Auch das alte Löschfahrzeug hat ebenso wie die bisherige Unterbringung ausgedient und wurde durch ein neues ersetzt. Demnächst soll ein Mannschaftstransportwagen hinzukommen, sagt Gunnesch.

„Für die Sicherheit war auch zwingend ein modernes Gerätehaus und ein moderner Stützpunkt vorzusehen.“ Rainer Stolz, ...
„Für die Sicherheit war auch zwingend ein modernes Gerätehaus und ein moderner Stützpunkt vorzusehen.“ Rainer Stolz, Bürgermeister | Bild: Arndt, Isabelle

Auch aus Sicht der Stadtverwaltung ist das neue Gerätehaus ein Glücksgriff. „Ein altes Feuerwehrhaus für die Abteilung hat es nicht gegeben, vielmehr waren die Fahrzeuge in zwei kleineren Gebäuden untergebracht. Dies ist jedoch einer notwendig starken und schlagkräftigen Abteilungswehr mit modernem Gerät nicht zuzumuten“, bekräftigt Bürgermeister Rainer Stolz.

Er betonte, dass die Abteilungen der Stockacher Feuerwehr eine wichtige Rolle für die Stadt spielen, „nicht nur für den Brandschutz und die technische Hilfeleistung, sondern auch im gesellschaftlichen Leben“. Man dürfe dabei nicht vergessen, dass Mahlspüren im Tal und Seelfingen eine sehr große Grundfläche und zahlreiche außen liegende Höfe hätten, die feuerwehrtechnisch betreut werden müssen. „Für die Sicherheit war auch zwingend ein modernes Gerätehaus und ein moderner Stützpunkt vorzusehen“, so Stolz.

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Ein Drittel der Alarmierungen sind Löscheinsätze

Das sieht auch Kommandant Christian Gunnesch so, der darauf hinweist, dass nur noch rund ein Drittel der Alarmierungen Löscheinsätze seien. Der Rest seien technische Hilfeleistungen bei Unfällen oder Unwettereinsätzen. „Das nimmt immer mehr zu, deswegen haben sich die Anforderungen an die Infrastruktur einer schlagkräftigen Feuerwehrabteilung stark verändert“, so Gunnesch. Große Herausforderungen seien etwa die Wasserversorgung bei außen liegenden Höfen sowie Höhenunterschiede im Ausrückgebiet.

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Trotz aller Freude über das neue Gerätehaus, ein Wermutstropfen bleibt: Eine große Feier zur Inbetriebnahme ist aktuell wegen der Corona-Pandemie nicht vorgesehen. „Wir wollen diese aber nachholen“, bekräftigt Bürgermeister Rainer Stolz. Eigentlich hätten die neuen Räumlichkeiten mit einem kleinen Festakt Ende Juli ihrer Bestimmung übergeben werden sollen. „Wir holen das nach, sobald es machbar ist“, verspricht Gunnesch. Aber jetzt gelte es für die Feuerwehrabteilung Mahlspüren im Tal/Seelfingen, den Umzug zu organisieren, denn die Spinde wollen schließlich mit Uniformen und Helmen eingerichtet werden.