Christine Braun freut sich auf die Heimattage. Die Projektleiterin der Heimattage kann und will ihre Begeisterung nicht verbergen. Auch Corona trübt ihre Stimmung nicht. „Wir haben den großen Vorteil, dass wir bereits mit Corona planen“, sagt sie.

Heimattage sind wichtiger denn je

Aus diesem Grund sieht sie die vielen Veranstaltungen, die nächstes Jahr in und um Radolfzell stattfinden sollen, nicht durch das Virus gefährdet. „Wir werden bestimmte Formate neu denken müssen, einiges flexibel entscheiden und mehrere Szenarien durchplanen“, sagt Christine Braun. Doch das mache die Heimattage nicht weniger schön oder weniger bedeutsam. Gerade nach so einem Jahr wie diesem sei Heimat gerade wichtiger denn je.

Sponsoren wollen sich beteiligen

Auch den Sponsoren scheint Heimat wichtig zu sein, denn laut Nina Hanstein, Geschäftsführerin der Tourismus- und Stadtmarketing GmbH Radolfzell sei kein einziger Sponsor wegen Corona abgesprungen. Im Gegenteil: „Wir haben das angepeilte Ziel bereits übertroffen und es stehen noch einige wenige Rückmeldungen von potenziellen weiteren Sponsoren aus.“

Finanzierung ist gesichert

Eingeplant waren etwa 463.000 Euro an Einnahmen durch Sponsoring. Aktuell haben man bereits mehr als 500.000 Euro akquirieren können. Die weitere Finanzierung bleibt wie gehabt: Radolfzell beteiligt sich mit 200.000 Euro, das Land Baden-Württemberg mit ebenfalls 200.000 Euro und für den Baden-Württemberg-Tag gibt es eine Sonderzuwendung in Höhe von 85.000 Euro.

Hinzu kommen etwa 30.000 Euro Einnahmen aus der Standvermietung. Das Budget von knapp einer Million Euro ist also gesichert.

Viele Veranstaltungen sind kein Problem, weil sie kleiner sind

Man gehe davon aus, dass die aktuellen Corona-Regeln auch weiterhin gelten werden. Also dass Veranstaltungen bis 500 Personen mit einem Hygiene-Konzept durchgeführt werden können. Das decke bereits einen guten Teil der geplanten Termine ab. Aber eben nicht alles.

„Das fängt schon beim Neujahresempfang an, dass wir sicher keine 900 Besucher ins Milchwerk lassen können“, sagt Oberbürgermeister Martin Staab. Der Neujahresempfang könne zum Beispiel als „Hybrid-Veranstaltung“ laufen, erklärt der OB, also ein Teil der Besucher kann ins Milchwerk kommen, der Rest folgt der Veranstaltung über das Internet.

Veranstaltung räumlich und zeitlich entzerren

Andere große Veranstaltungen wie den Baden-Württemberg-Tag, an dem bis zu 40.000 Besucher an einem Wochenende in die Stadt kommen sollten, könne man sowohl zeitlich als auch räumlich entzerren, sodass sich weniger Menschen auf einmal treffen, erklärt Nina Hanstein.

Bei all diesen Themen stehe man noch mitten in der Planung und werde sich im Oktober mit einem Lenkungskreis aus dem Landesministeriun final abstimmen. „Wir sind uns der Verantwortung bewusst und nehmen das ernst“, sagt Projektleiterin Christine Braun.

Doch habe man fest vor, sich die Heimattage 2021 in keinster Weise von Corona verderben zu lassen. Denn alle drei sind sich sicher, nach dem Jahr 2020 voller Absagen und Verzicht bräuchten die Menschen dringend etwas zum Feiern.

Ministerium steht voll hinter den Heimattagen

Auch das Ministerium in Stuttgart habe darauf gedrängt, die Heimattage 2021 auf gar keinen Fall ausfallen zu lassen. „Die Veranstaltungen sollen Identifikation und Gemeinschaft stiften, das ist wichtiger denn je“, sagt Martin Staab. Außerdem könne sich Radolfzell nach dem Stadtjubiläum ein weiteres Mal nach außen präsentieren.

Nur eins könnte etwas zu kurz kommen, worauf sich Nina Hanstein und Christine Braun gefreut hatten: Intern standen die Heimattage unter dem Projekttitel „Alles singt und tanzt“. Nun ist beides aktuell verboten. „Wir arbeiten an einem Konzept, wie man vielleicht doch ein bisschen Singen und ein bisschen Tanzen darf“, sagt Hanstein.

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