Brigachtal Vor genau einem Jahr klaffte hinter dem bestehenden Gebäude der Brigachtaler Firma Eichkorn noch eine große Baugrube. Nun wurde kürzlich das neue zweigeschossige Gebäude fertiggestellt. „Wir sind richtig glücklich mit dem neuen Anbau“, berichtet Gesamtgeschäftsführer Michael Eichkorn im Gespräch mit dem SÜDKURIER.
Das sei mit immer mehr Mitarbeitern auch dringend notwendig geworden, ergänzt Lisa Bartel (ehemals Eichkorn), die seit einiger Zeit die kaufmännische Leitung im Unternehmen innehat. Die Zahl der Mitarbeiter sei im Vergleich zum Vorjahr nochmals aufgestockt worden, so Bartel weiter, von 58 auf 65. Darunter alleine fünf Meister. Zudem ist Eichkorn einer der größten Ausbilder in der Region. Insgesamt absolvieren aktuell 19 junge Menschen ihre Ausbildung in der Traditionsfirma. Über die Jahre habe man an die 50 junge Nachwuchskräfte ausbilden können, erzählen die Geschwister weiter. Dass man auch geflüchteten Menschen eine Chance gebe zeige sich dadurch, dass sieben Arbeiter mit Migrationshintergrund bei der Firma tätig seien.
Ein Rundgang durch die neuen Räumlichkeiten der Firma zeigt, wie ansprechend alles geworden ist: helle Büros im Obergeschoss für den kaufmännischen Bereich, ein zweiter Besprechungsraum, schallisoliert. Auch die Küche präsentiert sich doppelt so groß im modernen Lounge-Stil. Im Erdgeschoss befindet sich eine neue Lagerhalle, die Fläche sei auf diese Weise verdoppelt und zudem neu konzipiert worden, so Eichkorn. Dort befindet sich zudem eine hochmoderne Papierpresse, für die vielen anfallenden Kartonagen. Ein neuer elektrischer Hubwagen schafft deutliche Arbeitserleichterungen.
Elektro Eichkorn hat sich über die Jahre immer mehr vom reinen Installationsbetrieb für private Häuslebauer zum Industriebetriebsbau gewandelt. So realisierte die Firma immer mehr die Umsetzung vieler Großprojekte in den letzten Jahren. Dazu gehören auch das Überauchener Dorfhaus und die Kindertagesstätte Bondelbach. Weitere Großprojekte der letzten Jahre hatte man auch beim Donaueschinger Energiedienst oder dem Home oft Balance in Bad Dürrheim realisieren können. Auch das Glasfasernetz in ganz Brigachtal nahm die Firma Eichkorn von Anfang an in die Hände. Derzeit hat man gerade den Neubau beim Donaueschinger Seniorenheim St. Michael mit 12.000 geleisteten Arbeitsstunden abgeschlossen. Noch in Arbeit ist man beim neu entstehenden Villinger Friedrichspark mit 42 Wohneinheiten mit 7000 Arbeitsstunden.
Ein wichtiger Teil der täglichen Arbeit beinhaltet also die Um- oder Neugestaltungen von elektrischen Installationen. Es werden aber auch Strom erzeugende Photovoltaikanlagen gebaut. „Mit so einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach können sie fast das ganze Jahr über die Sonnenenergie nutzen“, berichtet der 50-jährige Firmenbetreiber.
Zum Gesamtpaket gehöre natürlich auch eine kompetente Beratung mit entsprechendem Fachwissen, was Firmenchef Michael Eichkorn im Übrigen als Selbstverständlichkeit seiner täglichen Arbeit ansieht. Seit einiger Zeit gibt es hierfür zwei weitere, angegliederte Firmen und zwar die Eichkorn Elektro-Planung und Eichkorn-Energiesysteme.
Trotz allem sei die Lage angespannt. „Trotz Vollauslastung sind die Umsätze deutlich zurückgegangen“, berichtet Eichkorn. Die Bauwirtschaft privater Häuslebauer und der Kommunen sei am Boden, so Eichkorn. Die Firma habe aber auch viele kleinere Aufträge, die nur einige Tage dauern und dennoch recht aufwendig seien. Und es gebe viel mehr Mitbewerber bei Ausschreibungen. Vor allem der Preiskampf sei ganz enorm geworden, viele Firmen würden ihr Angebot unter Preis abgeben. „Da wollen und können wir einfach nicht mitgehen, verdeutlicht Bartel.
Dass Elektro Eichkorn noch einen speziellen „Rundum-Service“ im klassischen Sinn bietet, dafür steht Senior-Chef und Firmengründer Heinrich Eichkorn, der trotz seiner fast 75 Jahre fast täglich in ganz Brigachtal unterwegs ist und defekte Waschmaschinen, Geschirrspüler oder Wäschetrockner repariert. „Man braucht nicht alles immer gleich wegwerfen, manchmal ist es nur eine Kleinigkeit und das Gerät läuft dann wieder“, so Eichkorn.
Und noch eine ganz erfreuliche Nachricht: Erst kürzlich wurde der Auszubildende Max Mundinger Kammersieger im Elektronik-Bereich. Nun fährt er am 7. Oktober zum Landesentscheid nach Aalen. Und als Dritter hat sich mit Marco Schüle noch ein weiterer Absolvent der Firma im Spitzenfeld platzieren können.