Ob Amazonas oder Konstanz – die Probleme seien ähnlich, so die rund 50 Teilnehmer der musikalischen Fahrraddemo, die der Verein Pro Amazonia Konstanz veranstaltete. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „17 Ziele für Konstanz“ hatte der Verein das Ziel Nummer 17, die globale Partnerschaft zur Erreichung der Klimaschutzziele, in den Fokus gerückt.

Die Gruppe radelte zu diversen Orten in Konstanz: Hier stehen sie im Herosé-Park.
Die Gruppe radelte zu diversen Orten in Konstanz: Hier stehen sie im Herosé-Park. | Bild: Aurelia Scherrer

„Konstanz hat seit einem Jahr eine Klimapartnerschaft mit einem indigenen Volk, den Boradi, das im Amazonasgebiet in Brasilien lebt“, erläuterte Sprecherin Monika Sarkadi. Die Rodung der Wälder sei das große Problem der Boradi, denn ihr Lebensraum schwinde.

„Unser Konsumverhalten und der wachsende Ressourcenverbrauch sind die Ursache für diesen unverantwortlichen Umgang“, so Sarakadi, die ihren Blick auf Konstanz richtete, denn auch hier gebe es Orte, wo alte Bäume gefällt würden oder gefährdet seien. Deshalb „erheben wir für den Erhalt der Natur unsere Stimme“, so die Sprecherin weiter.

Demonstranten lassen Bäume „sprechen“

„Mich töten im Namen von Fortschritt Profit. Schon mal daran gedacht, dass es ohne mich auch keine Zukunft für euch gibt?“, regte ein Plakat an einem Baum zum Nachdenken an. „Wir müssen für unsere Bäume einstehen“, appellierte Veranstaltungsleiter Marco Walther. „Wir haben schöne, alte Bäume, die wegen Immobilien oder Tiefgaragen gefällt werden.“

Der Verein Pro Amazonia Konstanz ließ im Rahmen der musikalischen Fahraddemo Bäume „sprechen“.
Der Verein Pro Amazonia Konstanz ließ im Rahmen der musikalischen Fahraddemo Bäume „sprechen“. | Bild: Aurelia Scherrer

Die Gruppe radelte zu diversen Orten in Konstanz, darunter zum Telekomhochhaus. Auch hier waren stattliche Bäume gefällt worden. „Das darf so nicht passieren. Das hätte unbedingt verhindert werden müssen in dieser Brachialität“, so Walther, zumal sich „die Fälle von Baumfrevel in Konstanz häufen“.

Auch in der Nähe des Telekom-Hochhauses im Stadtteil Petershausen legten die Aktivisten einen Halt ein.
Auch in der Nähe des Telekom-Hochhauses im Stadtteil Petershausen legten die Aktivisten einen Halt ein. | Bild: Aurelia Scherrer

Eine weitere Station war am Büdingenpark, wo mehr als 100 Bäume wegen eines Hotelprojekts gefällt worden sind, dabei „hätte es ein schöner Park werden können“, so Walther.

Später traf die Gruppe zufällig auf Baubürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn, der gefragt wurde, was er für den Erhalt der Bäume tun wolle. Er verwies auf die Neupflanzung von Klimabäumen. Die Gruppe hakte nach, was den Altbestand betreffe. Der Baubürgermeister sagte öffentlich: „Da kämpfe ich gerne mit.“

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