Kurz vor Ende des Schuljahres beschäftigt sich der Wehrer Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung am kommenden Dienstag nochmals mit der Wehrer Schullandschaft. Zur Erinnerung: Erst im April hatte der Gemeinderat die Umwandlung der bisherigen Gemeinschaftsschule zu einer Realschule zum Schuljahr 2019/20 beantragt und damit auf eine schnelle Ausschreibung der vakanten Schulleiterposten gehofft. Das Kultusministerium in Stuttgart hat bislang weder über den Antrag entschieden, noch wurde eine Stellenausschreibung veröffentlicht.
Wo sollen Gemeinschaftsschüler hin?
Wie aus der aktuellen Sitzungvorlage hervorgeht, fehlt dem Ministerium vor der Zustimmung nämlich noch eine wichtige formale Voraussetzung: Sollte bei Wehrer Schulkindern weiterhin eine Nachfrage nach einer Gemeinschaftsschule bestehen, müsse die Stadt diese Bedürfnisse durch eine Vereinbarung mit einer der Nachbarstädte Bad Säckingen oder Schopfheim erfüllen. Sprich: Für die Eltern muss sichergestellt sein, dass ihre Kinder auch an einer anderen Gemeinschaftsschule aufgenommen werden, wenn es sie in Wehr nicht mehr gibt. Dazu bedarf es nach Ansicht des Ministeriums einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung mit einer der beiden Städte. "Sie ist aus Sicht der Verwaltung der Stadt Wehr zwar völlig überflüssig", heißt es nun in der Sitzungsvorlage, trotzdem soll eine solche Vereinbarung nun vom Gemeinderat beschlossen werden, denn "aufgrund dieser rechtlichen Vorgabe ist der Abschluss einer solchen öffentlich-rechtlichen Vereinbarung formale Voraussetzung für das Regierungspräsidium, um den Antrag der Stadt Wehr überhaupt zu bearbeiten."
Nur Schopfheim komt in Frage
Bei intensiven Beratungen mit den Stadtverwaltungen Bad Säckingen, Schopfheim sowie mit dem Staatlichen Schulamt Lörrach, dem
Regierungspräsidium Freiburg und dem Kultusministerium habe sich herausgestellt, dass nur eine Vereinbarung mit der Stadt Schopfheim in Frage komme, da nur dort genügend Schulraum vorhanden ist. Finanzielle Folgen hat dies für die Stadt Wehr zunächst nicht. Sollte aber weiterhin zukünftig eine große Anzahl von Schülern aus Wehr die Gemeinschaftsschule Schopfheim besuchen und dort die Notwendigkeit von baulichen Maßnahmen auslösen, ergäbe sich mittelbar die Pflicht der Stadt Wehr an einer finanziellen Beteiligung. Erst wenn der Antrag vom Kultusministerium genehmigt ist, kann das Schulamt die offenen Leitungsstellen ausschreiben: Dazu zählen die Rektoren- und Konrektorenstelle an der künftigen Realschule sowie die Schulleitungsstelle der künftig wieder eigenständigen Grundschule auf der Zelg.
Gemeinderat
Neben dem Schulthema beschäftigt sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am kommenden Dienstag mit der Ärzteversorgung in der Stadt, dem Antrag eines Zuschusses für den Dorfladen Öflingen, Finanzzwischenberichten für Stadt, Bürgerstiftung und Eigenbetriebe sowie die Vergabe von Arbeiten für den neuen Kindergarten mit Familienzentrum in der Georg-Kerner-Straße. Beginn der Sitzung ist um 19.30 Uhr im Bürgersaal des Alten Schlosses.