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„Die „Schopfheimer Politik muss transparenter und für die Menschen nachvollziehbarer werden.“ Dafür benötige „Schopfheim einen neuen Bürgermeister, der frei, parteilos, unabhängig und nicht voreingenommen ist.“ Davon ist Dirk Harscher überzeugt – und so hat sich der 48-Jährige entschlossen, selber als parteiloser Kandidat bei der Wahl im Oktober anzutreten. Damit erhöht sich die Zahl der Kandidaten schon vor Beginn der Bewerberfrist auf drei.

Dirk Harscher gab gegenüber Medien am Freitag seine Kandidatur bekannt. Der 48-jährige Schopfheimer ist von Beruf Teamleiter der Privatkundenberatung der VR-Bank in Schopfheim sowie Betriebsratsvorsitzender, besitzt 30-jährige Erfahrung mit Finanzberatung als auch, wie er betont, „im Umgang mit Menschen“. Harscher hat zwar Unterstützer, legt aber Wert darauf, „unabhängig, frei, parteilos und unvoreingenommen zu sein“.

Seit Längerem schon hatte er sich mit dem Gedanken getragen, für dieses Amt zu kandidieren. So verfolgt er schon seit geraumer Zeit aufmerksam die Kommunalpolitik – ist dazu auch persönlich in zahlreichen Ratssitzungen zugegen. Als im März Christof Nitz bekannt gab, nicht wieder zu kandidieren und somit feststand, „dass jemand ganz Neues gesucht wird“, gab dies letztlich für ihn den Ausschlag, seinen Hut in den Ring zu werfen, – schon weil ihm „ganz wichtig ist, dass im Oktober eine gute Wahl stattfindet mit vielen Kandidaten“.

Vor allem aber liege ihm das Wohl der Stadt – zu der für ihn ausdrücklich auch die Teilorte gehören, die für ihn „wichtiger Bestandteil der Gesamtgemeinde sind“ – so sehr am Herzen, dass er sehr gerne bereit sei, „Verantwortung zu übernehmen und die Stadt aktiv zu gestalten“. Bewusst fügt er dieser Aussage den Satz hinzu: „So ich denn gewählt werde.“ Habe er doch nicht nur „Respekt vor der Aufgabe“, sondern ebenfalls auch vor seinen Mitbewerbern.

Mit 48 Jahren sieht sich Harscher genau im richtigen Alter, um nochmals eine ganz neue Herausforderung, „die dieses Amt natürlich auf jeden Fall ist“, anzupacken. Als ein Plus für ihn sieht Dirk Harscher zum einen seine Finanzkenntnisse, die in Schopfheim angesichts der Haushaltslage von Nutzen sein können. Dazu kommt, dass er als Schopfheimer, der hier aufgewachsen ist, die Region und ihre Menschen kenne und „einen geschärften Blick für die Themen und Anliegen vor Ort“ habe. Überhaupt steht bei ihm Bürgernähe und Transparenz an erster Stelle.

So sei es ihm ganz wichtig, stärker als bisher „die Bürger mit ins Boot zu holen“. Bei seiner Beobachtung der Kommunalpolitik sei er zur Überzeugung gelangt, dass die Schopfheimer Politik unbedingt transparenter und nachvollziehbarer werden müsse. Daher laute sein Vorsatz: „Ich will die Menschen abholen.“ So würde er als Bürgermeister darauf achten, die Bürger frühzeitiger zu informieren und immer wieder mit ihnen zu den Themen, die anstehen und bewegen, das Gespräch suchen und diskutieren – wohl wissend, dass „man es letztlich nie allen recht machen kann und am Ende auch die Stärke haben muss, Entscheidungen zu treffen.“

Mit solchen Bürgergesprächen beginnt er schon jetzt im Wahlkampf. Diese Offenheit gelte natürlich ebenso für den Gemeinderat – so würde er als Stadt­oberhaupt Wert legen auf „eine sachorientierte Politik ohne parteipolitische Machtspielchen. Die Sache ist mir wichtig, nicht, aus welcher Fraktion die Vorschläge kommen“. Den Stadträten biete er eine „konstruktive, offene und faire Zusammenarbeit“ an. In diese Richtung hat er auch schon ein Zeichen gesetzt: So hat Harscher im Vorfeld nicht nur seinen Arbeitgeber („der voll dahintersteht“) über seine Kandidatur informiert, sondern auch sämtliche Stadträte, Ortschaftsräte und Ortsvorsteher.

Politisch hat er für sich bereits einige Kernthemen festgelegt, wobei mit den vom Gemeinderat auf den Weg gebrachten Projekten wie Schulcampus und Uehlin-Areal natürlich schon einiges vorgegeben sei. Gleichwohl gehe es darum, diese auch zu einem guten Ende zu bringen – beim Campus heißt das für ihn etwa, dass der Finanzrahmen gewahrt bleibt, beim Uehlin-Areal etwa, dass sich ein gutes Nachfolgegeschäft findet, wenn der Müller-Markt ins Uehlin-Areal umzieht. Und natürlich ist auch die Innenstadtverkehrsberuhigung für ihn ganz wichtig – gerade dazu würde er mit Blick auf die Sperrungsdebatte und die Marktplatz-Zukunft gerne mit möglichst vielen Bürgern sprechen, um sich ein Bild zu verschaffen, wie die Meinung ist – wobei da für ihn allerdings gerade auch die Einzelhändler und Gastronomen genauso dazugehören.

Ärzteversorgung, bezahlbarer Wohnraum, solide Finanzplanung, Stärkung des Gewerbestandorts, demographischer Wandel, sichere Anbindung an die B 317 und weitere Themen aber hat Harscher ebenso auf seiner Agenda.