Seit 2008 unterstützt die Pro-Kids-Stiftung VS bedürftige Kinder und Eltern in der Region. Durch die Corona-Pandemie waren jedoch viele Angebote weggefallen. Nun aber scheint das Tal überwunden.

„Es geht Pro Kids ganz gut“, sagt Joachim Spitz. Er ist der Gründer und Vorsitzende der Stiftung. „Langsam laufen wieder die Sachen an, die wegen Corona ausgefallen sind. Die Stiftung lebt auf und ich kann vieles reaktivieren. Das genieße ich auch.“

Elterncafés sind zurück

Zum Reaktivierten gehören unter anderem die Elterncafés in Königsfeld und Bad Dürrheim. Und auch das Café in VS-Schwenningen hat seit dem 1. Juni wieder geöffnet. Im Kesselhaus der ehemaligen württembergischen Uhrenfabrik trafen sich seit etwa fünf Jahren regelmäßig Eltern und ihre Kinder bis zirka drei Jahre, um sich auszutauschen beziehungsweise miteinander zu spielen. Mütter und Väter erhalten Tipps und auch Vorträge über Notfallsituationen am Kleinkind. Außerdem können die Erwachsenen und Kinder ein soziales Netzwerk aufbauen. Und nun treffen sie sich wieder.

Das könnte Sie auch interessieren

Das ist nicht nur für Einheimische, sondern in besonderer Weise auch für die aus der Ukraine geflohenen Menschen wichtig: „Der Krieg hat vieles verändert“, sagt Spitz, „ der Bedarf wächst wieder. Ich dachte schon, bei Corona sei es extrem. Aber jetzt ist der nochmal gewachsen.“

Gemeinsam mit Melanie Winterhalter, die seit Kurzem ehrenamtlich die Elterncafés leitet, hat die Pro-Kids-Stiftung jüngst auch Spielzimmer in den Erstunterkünften für Geflüchtete in Villingen und Schwenningen eingerichtet. Spitz: „Dort hatte es keine Spielzeuge gegeben. Unsere Erzieherin hat die Sachen im Zappel-Phillip in Villingen eingekauft und die Zimmer gemeinsam mit der Leiterin der Unterkünfte eingerichtet.“

Seit Beginn des Jahres unterstützt die Pro-Kids-Stiftung auch all jene Kinder, deren Eltern sich die für die Schule notwendigen Materialien nicht oder nicht vollständig leisten können. Wie der Stiftungsvorsitzende Spitz erzählt, können Lehrer im Schreibwarenladen vom Erik Thomas das einkaufen, was benötigt wird. Die Rechnung werde dann von Pro-Kids übernommen. Allein im Mai beliefen sich die Kosten auf etwa 1000 Euro: „Im Januar hat der Schreibwarenladen die Summe voll gespendet. Im Schnitt werden monatlich zwischen 500 und 1000 Euro benötigt“, sagt Spitz.

Das könnte Sie auch interessieren

Die Lehrer lobt Spitz explizit. Die gingen gerade seit Corona „mit so offenen Augen durch die Klassen“ und helfen, wo Hilfe benötigt wird. „Es ist mir wichtig, das zu erwähnen“, so Spitz.

Folgen der gestiegenen Kosten

Neben der Hausaufgabenbetreuung im Jugendhaus Spektrum, die „unter Volllast“ laufe, kämen jetzt vermehrt Kosten für Abschlussfahrten auf die Stiftung zu. Spitz: „Man merkt, dass sich die gestiegenen Kosten für Strom, Energie und Lebensmittel bei den Menschen bemerkbar machen. Das macht man deutlich bei den Anfragen. Corona hat einen enormen Nachholbedarf geschaffen.“

Und obwohl der gerade besonders hoch ist, könne Pro-Kids diesen stemmen: „Im Moment sind wir, was unsere Mitarbeiter angeht, gut aufgestellt. Wir konnten das ehrenamtliche Team vom letzten Jahr halten. Alle sind froh, dass es jetzt wieder losgehen konnte“, sagt Spitz abschließend.