Am Eisweiher gibt es ein Problem mit Ratten. Das wurde vor wenigen Tagen deutlich, als Anwohner auf die Barrikaden gingen. Sie hatten eine starke Zunahme der Population beobachtet und Ratten, die sogar am Tage auf Nahrungssuche gingen, was eigentlich unüblich für diese Tiere ist.
Als Grund für die Plage, wurden die vielen Menschen genannt, die am See die Tiere füttern würden. Auch wurden in Eigeninitiative bereits erste Exemplare von einem Anwohner selbst eingefangen. Kritik wurde in Richtung Kommunaler Ordnungsdienst laut wegen Untätigkeit in Sachen unerlaubter Tierfütterung. Die Stadtverwaltung hatte sich bislang nicht zum Problem geäußert. Bis jetzt.
„Ja, es gibt eine Überpopulation bei Ratten im Bereich des Eisweihers“, bestätigt jetzt Verwaltungssprecherin Madlen Falke auf SÜDKURIER-Nachfrage. Dies habe man bei einer Begehung zusammen mit einem Experten feststellen können. Im Detail wurden dabei zum Beispiel Fraß- und Kotspuren der Tiere entdeckt und es wurden auch Tiere gesichtet.
Die geplanten Gegenmaßnahmen
„Ein beauftragter Schädlingsbekämpfer hat die Lage vor Ort bereits erkundet und wird in den kommenden Tagen damit beginnen, ein Fallensystem in diesem Bereich auszulegen“, kündigt Falke erste Gegenmaßnahmen an.
Wie die Anwohner auch, geht die Verwaltung davon aus, dass die Überpopulation durch das Füttern der Enten begünstigt wurde. „Es existieren bereits Schilder, die auf das Verbot hinweisen“, so Falke. Allerdings habe man auch hier Verbesserungen angestoßen. So sollen in naher Zukunft größere und auffälligere Schilder in dem Bereich aufgestellt werden, um die Menschen noch deutlicher auf die Problematik aufmerksam zu machen. „Die neuen Schilder müssen allerdings erst noch erstellt werden.“
In diesem Zuge weist Falke aber auch darauf hin, dass selbst die größten Schilder nichts bringen würden, wenn sich Bürger nicht an das Verbot halten. sie appelliert daher an alle Bürger, den Tieren einen Gefallen zu tun und sie nicht zu füttern. „Man tut den Wildtieren durch das Füttern nichts Gutes und kann ihnen sogar schaden“, erklärt Falke.
Hinweise an das Bürgeramt
Der Kritik am Kommunalen Ordnungsdienst widerspricht Falke: „Die Kollegen sind regelmäßig in diesem Gebiet unterwegs.“ Allerdings sei die Wahrscheinlichkeit, genau in dieser Zeit einen Verstoß zu entdecken, sehr gering.
Dafür müsste man die Anzahl und Dauer der Kontrollgänge massiv ausweiten, was aufgrund der vielen anderen Aufgaben kaum möglich sei. So gab es in den vergangenen Jahren auch nur ganz wenige Bußgeldverfahren in diesem Bereich. Hilfreich könnten da Hinweise von Anwohnern an das Bürgeramt sein, wie etwa Beobachtungen, dass Personen immer zu einer bestimmten Uhrzeit ihr altes Brot am Weiher entsorgen. „Diesen Hinweisen könnte man dann gezielt nachgehen.“
Wer beim Füttern erwischt wird, dem droht ein Bußgeld von 60 Euro. „Hinzu kommen Gebühren von 28,50 Euro“, weiß die Sprecherin. Noch deutlich teurer werde es für Wiederholungstäter.