OB-Kandidatin Fridi Miller (49) gerät zum Ende des Wahlkampfs in Villingen-Schwenningen zunehmend außer Rand und Band. Jetzt sorgt im sozialen Netzwerk Facebook ein Beitrag des FDP-Bundestagsabgeordneten Marcel Klinge aus Villingen für Aufsehen.

Darin verwahrt sich der 37-Jährige Politiker, der auch dem Gemeinderat von Villingen-Schwenningen angehört, gegen einen Erpressungsversuch der selbsternannten "Aufklärungspolitikerin" und Dauerkandidatin aus Sindelfingen.

So wehrt sich der Bundestagsabgeordnete der FDP, Marcel Klinge (Villingen-Schwenningen) im sozialen Netzweerk Facebook gegen den ...
So wehrt sich der Bundestagsabgeordnete der FDP, Marcel Klinge (Villingen-Schwenningen) im sozialen Netzweerk Facebook gegen den Erpressungsversuch von Fridi Miller. | Bild: Marcel Klinge

Der FDP-Politiker machte auf Facebook auch gleich öffentlich, um was es geht. Miller hatte ihm in einer E-Mail angedroht, "pikante Details aus seinem Sexualleben" an die Öffentlichkeit zu bringen und ihn als homosexuell zu outen, wenn Klinge und sein Team nicht "umgehend alle Verleumdungen" gegen sie zurücknehme.

Auslöser dieser Drohung war der Umstand, dass der FDP-Stadtverband zu Beginn des OB-Wahlkampfs eine Kandidatenvorstellung durchführte, dabei aber auf die schräge Dame aus Sindelfingen als nicht ernstzunehmende Bewerberin verzichtete. Damit hatte sich Klinge offenbar die Rachegelüste der unberechenbaren Dauerkandidatin zugezogen.

Fridi Miller, OB-Dauerkandidatin aus Sindelfingen, sorgt für Ärger in Villingen-Schwenningen.
Fridi Miller, OB-Dauerkandidatin aus Sindelfingen, sorgt für Ärger in Villingen-Schwenningen. | Bild: Fröhlich, Jens

Der FDP-Politiker fackelte nach diesem erpresserischen Schreiben nicht lange und ging auf seiner Facebook-Seite in die Offensive. "Erpressung und Mobbing wegen Herkunft, Religion, politischen Ansichten und sexueller Orientierung geht gar nicht", schreibt Klinge und stellte die unsäglichen Schreiben und Posts von Fridi Miller an ihn gleich dazu.

In seiner Reaktion auf diesen Erpressungsversuch stellt er fest: "Ich bin der Meinung, jeder Mensch sollte leben und lieben dürfen, wie er möchte. Dieses Recht nehme ich auch für mich in Anspruch. Ich kann in der sexuellen Orientierung eines jeden Menschen überhaupt kein Kriterium dafür sehen, wie gut er oder sie für ein Amt geeignet ist. Ich habe nie die Notwendigkeit gesehen, mein Privatleben ins Schaufenster zu stellen und stehe klar dazu, wie ich bin."

Was ihm aber besonders wichtig sei: "Gerade junge Menschen, die in ihrer Orientierungsphase sind, sollten nicht den Zwang verspüren, sich vor der Öffentlichkeit verstecken oder rechtfertigen zu müssen. Ich schreibe hier heute nicht nur für mich, sondern möchte zeigen, dass Mobbing, Erpressung, Nötigung und Ausgrenzung egal mit welchem Hintergrund gar nicht gehen und wir alle aufgerufen sind, unsere Stimme dagegen zu erheben."

Mit dieser Stellungnahme erreicht Marcel Klinge über 40.000 Facebook-Nutzer und bekam jede Menge Likes, Zustimmung und Respektbekundungen. "Ich bin ziemlich stolz auf die Leute. Die Reaktionen waren einfach toll", freut sich der Bundestagsabgeordnete. Fridi Miller, die im ersten Wahlgang 0,5 Prozent der Stimmen bekam, erntete dagegen viel Kritik, Verachtung und Zweifel an ihrer Zurechnungsfähigkeit." "Einfach nur erbärmlich die Dame", schrieb ein Facebook-Nutzer.

Klinge hat inzwischen die Polizei eingeschaltet. "Das BKA ist jetzt aktiv in der Sache", sagte er. Im Laufe der Woche werde er Anzeige erstatten. Und ergänzte: "Die Anzeigen häufen sich." Auch weitere Personen, die in jüngster Zeit von Miller beleidigt wurden, wollten Anzeige erstatten. Wobei dem Berufspolitiker durchaus bewusst ist, dass er damit ein Stück weit Millers "Geschäftsmodell" bedient, das darauf ausgerichtet sei, sich durch Provokationen wichtig zu machen und im Gespräch zu sein. Und ob die Anzeigen etwas bewirken, ist ebenfalls zweifelhaft. Verschiedenen Medienberichten zufolge soll Miller in einem forensisch-psychiatrischen Gutachten eine Prozess- und Geschäftsunfähigkeit attestiert sein.

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