Einstimmig haben die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Technik für die Abfallgebührenkalkulation 2023 votiert. Diese hatte die Verwaltung dem Gremium am Montag vorgelegt.
Demnach reduziert sich die Jahresgebühr für einen Drei-Personen-Haushalt mit Restmüll- und Biomüllbehälter bei vierwöchentlicher Leerung im nächsten Jahr immerhin um 50 Cent auf 200,20 Euro. Für einen Vier-Personen-Haushalt dürfte es sogar 1,50 Euro günstiger werden, die Jahresgebühr sinkt auf 210,50 Euro.
„Es ist schön, was wir verkünden dürfen“, erklärte Finanzdezernent Boris Schmid. Die Grundgebühr für den Restmüll verringert sich für Privathaushalte gegenüber 2022 durchschnittlich um 9,5 Prozent.
Behälter werden teurer
Demgegenüber steigt aber die Behältergebühr im Schnitt um 4,5 Prozent. Dies komme durch Kostensteigerungen beim Einsammeln und Entsorgen von Müll zustande, erklärte Nikola Milecevic von der Unternehmensberatung Econum auf Anfrage von Nicola Schurr. Econum hat die die Abfallgebührenkalkulation zusammen mit der Kreisverwaltung erstellt.
Die Tatsache, dass trotz Kostensteigerungen eine Verringerung der Jahresgebühren für Haushalte erreicht wurde, sei auf Entwicklungen im Verwertungsmarkt zurückzuführen. „Der Überschuss 20/21 scheint doch sehr üppig zu sein?“, fragte CDU-Fraktionssprecher Jürgen Roth nach.
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„2,9 Millionen sind sicher, das ist ein außergewöhnliches Jahr 2020/21“, erklärte der Leiter des Abfallwirtschaftsamtes, Martin Fetscher. Es habe beispielsweise eine Million Euro für das Einsammeln von Papier gegeben, aber erst im Juli 2020 seien die gesetzlichen Grundlagen dafür geschaffen worden, dass der Kreis die Hälfte davon behalten konnte.
Auf und Ab bei Wertstoffpreisen
Die Preise, so antwortete Fetcher auf eine Anfrage von Armin Schott schwankten sehr stark, besonders bei Biomüll. Bei Schrott und Papier fallen sie sogar wieder.

Lob gab es von Berthold Ummenhofer (Freie Wähler). Angesichts der Tatsache, dass es nur noch Preissteigerungen gebe, könne man der Vorlage nicht nur zustimmen, sondern sei darüber hinaus „sehr zufrieden mit dieser Arbeit“.
Haushalte sollen Biomülltonnen nutzen
Landrat Sven Hinterseh erklärte, dass diejenigen Haushalte, die eine Biomülltonne hätten, zwar mehr zahlten, man aber andererseits wolle, dass Biomülltonnen genutzt würden. „Deswegen haben wir gesagt, wir wollen die, die Biomülltonnen haben, nicht bestrafen.“
Für Haushalte mit Rest- und Biomülltonnen sinken die Gebühren nächstes Jahr durchschnittlich um 0,66 Prozent, während Haushalte nur mit Restmüllbehälter 2023 im Schnitt 1,10 Prozent weniger blechen müssen.
Gewerbetreibenden winkt allerdings nächstes Jahr eine Erhöhung. Im Schnitt steigen die Gebühren in diesem Bereich nächstes Jahr um 4,94 Prozent, wenn der Kreistag dem Empfehlungsbeschluss des Ausschusses zustimmt.