Vom Müllnotstand zu Zeiten von Landrat Rainer Gutknecht bis heute habe sich, so findet Landrat Sven Hinterseh, wirklich sehr viel getan. In Bezug auf Wertstoffe und deren Verwertung sei der Landkreis überdurchschnittlich gut, stellt die Verwaltung in einer Vorlage zur Sitzung des Technischen und Umweltausschusses am Montag zur Abfallbilanz 2021 fest.

Noch mehr wird von der Gelben Tonne erwartet, die seit 2022 die Gelben Säcke im Landkreis ersetzt. „Die erfassten Mengen werden deutlich steigen“, prognostiziert Martin Fetscher, der Leiter des Abfallwirtschaftsamts. Das werde sich in der nächsten Abfallbilanz bemerkbar machen.

Schwarzwald-Baar ist besser als das Land

Während die Abfallmenge landesweit 2021 nur um ein Prozent zurückging, ist der Rückgang im Schwarzwald-Baar-Kreis im gleichen Zeitraum dreimal so hoch. Weil mehr Abfall verwertet werden kann, muss weniger beseitigt werden.

Das könnte Sie auch interessieren

Weniger Abfall und höhere Verwertungsquote von Wertstoffen trotz sinkender Mengen, das ist die Bilanz der vergangenen drei Jahre. „Die Bürger bemühen sich, das Müllaufkommen zu reduzieren, das ist für die Nachhaltigkeit etwas sehr Positives“, stellte Berthold Ummenhofer (Freie Wähler) fest.

Die Haushalte im Kreis produzieren weniger Müll.
Die Haushalte im Kreis produzieren weniger Müll. | Bild: Felicitas Schück

Ein hoher Anteil von Wertstoffen, vor allem Bioabfall, sei noch in den Restmülltonnen vorhanden, heißt es in der Verwaltungsvorlage. „Trotz des hohen Anteils an Eigenkompostierern im Kreis ist davon auszugehen, dass die Erfassungsquote für Bioabfall weiter gesteigert werden kann.“ Als zukunftsorientiert habe sich die Entscheidung erwiesen, die Bioabfälle nicht zu kompostieren, sondern zu vergären.

Beim Sperrmüll bleibt alles gleich

Mit 139 Kilogramm pro Einwohner blieb das Aufkommen an Haus- und Sperrmüll 2021 nahezu unverändert. Der Landesdurchschnitt sank auf 144 Kilogramm pro Einwohner. Im Ranking der 27 Städtischen Landkreise liegt der Schwarzwald-Baar-Kreis zusammen mit dem Kreis Ludwigsburg auf Platz 16.

Das macht Corona mit der Abfallmenge

Der Corona-Lockdown 2020 hinterließ Spuren, erklärte der Leiter des Abfallwirtschaftsamtes, Martin Fetscher. Die Müllmengen nahmen in diesem Jahr nämlich sehr stark zu. 2021 war der Lockdown beim Müll nicht mehr so stark spürbar. 2020 war ein Sperrmülljahr, außerdem wurde deutlich mehr Grüngut gesammelt als im Landesdurchschnitt.

Das könnte Sie auch interessieren

Das Gewerbeabfallaufkommen ist 2021 im Landesdurchschnitt erneut leicht gesunken. Bei den Abfallmengen ist 2021 ein Rückgang um drei Prozent im Kreis festzustellen.

Dem Elektroschrott galt eine Anfrage von Cornelia Kunkis (Die Grünen). Dieser dürfe nicht in den Wertstofftonnen erfasst werden, antwortete Fetscher. Dennoch sei der Kreis gut bei der Erfassung von Elektroschrott.

Das könnte Sie auch interessieren