Ja, sie kommt, die Fußgänger-Hängebrücke zwischen dem Berner Feld und Rottweils historischer Innenstadt. Wann genau, da möchte sich Roland Haag, Projektleiter bei Eberhardt Bewehrungsbau, momentan nicht festlegen.
„Eigentlich wollen wir keine Wasserstandsmeldungen mehr rausgeben“, sagt er auf Nachfrage. Verständlich, denn davon gab es in den vergangenen Jahren schon genug und immer wieder musste er die Fragesteller vertrösten.

Spott, ja, den gab es auch schon genug, aus der einst längsten Hängebrücke der Welt wurde unter anderem eine der längsten Hängepartien. Also kein neuer Zeitpunkt, wann es losgehen wird, aber so viel: „Wir haben die Brücke in Todtnau gebaut. Jetzt kommt Rottweil dran.“
Ein klares Statement und die Ansage an die Kritiker, nach dem Motto „Wir können Brücke“. Die Planungen stehen, die Baugenehmigung für den inzwischen geänderten Entwurf hat der Rottweiler Gemeinderat im Mai abgesegnet, aber noch haben die Planer zu tun.
Vollgas für die Kostenbremse
Und das liegt auch an den Kosten, aus den ursprünglich sechs Millionen sind inzwischen zwölf geworden. Damit hat sich die Brücke seit März diesen Jahres um eine weitere Million verteuert. Und damit es nicht noch mehr wird, daran sind die Planer jetzt, so Roland Haag, mit Vollgas dran.
„Wir haben die Brücke in Todtnau gebaut. Jetzt kommt Rottweil dran.“Roland Haag
Bessere Planung soll Zeit sparen
„Wir müssen das sauber durchplanen“, sagt er, denn die Baufirma, ein Spezialunternehmen aus Österreich, soll die Neckar-Line in Rekordzeit fertigstellen. Statt in anderthalb Jahren, wie eigentlich nötig, soll der Bau nur ein Jahr dauern. Damit will Eberhardt Bewehrungsbau auch Kosten sparen.
Haag betont zudem, dass die Brücke schließlich ganz neu geplant werden musste, „wir haben sie komplett verändert“. Auf die zwei Stützen im Neckartal wird verzichtet. Nun hängt die Hängebrücke zwischen den beiden Ein- beziehungsweise Ausstiegen wirklich komplett in der Luft.

„Technisch sind wir jetzt perfekt aufgestellt“, findet Roland Haag. Allerding, schränkt er ein, ein paar Hausaufgaben müssten die Planer allerdings noch machen.