VS-Villingen Auf Initiative und im Beisein von der Landtagsabgeordneten Martina Braun – mit ihm weder verwandt noch verschwägert – sowie Bürgermeister Detlev Bührer schaute der Grünen-Politker Arne Braun beim Theater am Turm (TaT) hinter die Kulissen. Dachte er zumindest, denn als Zaungast bei einer vermeintlichen Probe wurde alsbald klar, dass das Ensemble ihm ein kleines Schauspiel bot.

Sowohl die Patzer bei der Probe als auch das plötzliche Hereinschneien von Henry Greif, der sich als Clown und Puppenspieler ebenfalls auf seinen nächsten Auftritt vorbereiten wollte, waren gespielt und alles endete mit einer Liebeserklärung an das Theater und seiner ehrenamtlichen Arbeit darin. Davon lebt die 1987 als Villinger Sommertheater begonnene Gruppe von Theaterfreunden und der 1991 daraus gegründete Verein mit seinen mittlerweile 100 Mitgliedern. Das hätten der erste und zweite Vorsitzende, Leslie Ade und Jörg Kluge, den beiden Brauns vorab vermittelt, schreibt das TaT.

Nicht nur, dass seither 130 Eigenproduktionen und 40 Freiluftvorstellungen erarbeitet wurden, man gibt die eigene Bühne auch für Gastspiele frei, fördert den Nachwuchs mit Kursen, bildet sich über den Landesverband der Amateurtheater regelmäßig fort, bietet das Improtheater Skriptlos am Turm an, hat gerade Spenden für die Brandopfer aus der Gerberstraße generiert, sich an der Aktion saubere Landschaft beteiligt und einst den inzwischen traditionellen Kulturpreis des Landkreises initiiert. „Wir tun viel“, resümierte Ade.

Allein während der letzten Spielzeit hatten die TaT-Mitglieder 68 Aufführungen mit zusammen mehr als 6200 Zuschauern gestemmt. Mit jeder Vorstellung geht eine rund halbjährige Probezeit einher. „Das ist mehr als ein Hobby“, kommentierte Arne Braun das ehrenamtliche Engagement, „das die Gesellschaft stärker macht“ und es nicht verdient habe, neben der Hochkultur in den Großstädten bei den Städten und Gemeinden des eher ländlichen Raumes „unterm Radar“ zu fliegen. Er empfahl, sich der Baden-Württemberg-Stiftung vorzustellen, die alljährlich dotierte Kulturförderpreise verleiht.