Beim vierten Towerrun kamen am Sonntag 1118 Athleten aus 17 Ländern zum Turm, und die nahmen allesamt den beschwerlichen Fußweg über die 1390 Treppenstufen im Inneren des Turms.
Darunter der Jüngste mit acht Jahren, der Älteste mit 85 Jahren und auch viele Feuerwehrmänner und -frauen.

Und weil das alles nicht schon anstrengend genug ist, traten Letztere noch in voller Montur und mit Atemschutzgeräten an.

In sieben Minuten auf den Turm
Rekordhalter Christian Riedel (43 Jahre) war auch dieses Jahr wieder am Start und rannte im Treppenhaus in beeindruckenden sieben Minuten und acht Sekunden nach oben.

Seinen eigenen Turm-Rekord aus dem Jahre 2018 mit sechs Minuten und 56 Sekunden konnte aber weder er noch ein anderer Läufer brechen.

„Ich mache das seit vielen Jahren und renne auf Türme und Hochhäuser in der ganzen Welt, von New York bis Shanghai“, erklärt Riedl. In Rottweil gefällt ihm vor allem die grandiose Aussicht im Ziel auf der Besucherplattform.

Die schnellsten Frauen
Bei den Damen war die Japanerin Tateishi Yuko mit neun Minuten und acht Sekunden die Schnellste.
Dicht hinter ihr kam die deutsche Rekordhalterin Verena Schmitz mit neun Minuten und 21 Sekunden ins Ziel.

Villinger Zunftmeister mit beachtlicher Leistung
Nicht schlecht geschlagen hatte sich auch Anselm Säger aus Villingen, seines Zeichens Zunftmeister und während der Fasnet auch in schwerer Montur, dem Narrohäs, unterwegs.

Er war das erste mal dabei und mit einer Zeit von 13 Minuten und 14 Sekunden schaffte er es auf einen beachtlichen Platz 172, allerdings ohne Häs.
„Ich wäre ja gerne mit Scheme und Rollen gekommen, aber wie jeder weiß, verlässt der Narro nie die Villinger Stadtmauern“, witzelt er, nachdem er auf der Plattform wieder zu Atem kam.

Aufstieg mit 600 Liter Sauerstoff
Besonders beeindruckend sind auch die vielen Feuerwehrleute, die in Zweier-Teams den Turm in voller Atemschutzbekleidung, mit Helm, Maske und Sauerstoff-Flaschen hochlaufen.
Thomas Kerner und Michael Schaller von der Freiwilligen Feuerwehr Dietdorf-Spaßbremsen schafften das als bestes Team in sprichwörtlich atemberaubenden 14 Minuten und 25 Sekunden.

„So ein Lauf mit Maske ist natürlich sehr anstrengend, aber auch nicht viel schlimmer als bei einem schweren Einsatz“, erklären die beiden Feuerwehrleute. Dabei schleppen sie über 600 Liter Sauerstoff mit sich, die in den schweren Falschen mit 300 Bar verdichtet sind.
Eine extra Schwierigkeit besteht darin, dass sie auf dem Weg nach oben nicht allen Sauerstoff verbrauchen dürfen. Das erreichen sie, wenn sie nicht allzu schnell rennen und möglichst kontrolliert und wenig atmen.
Denn auch im Einsatz hält so eine Füllung maximal 30 Minuten und das Szenario ist damit relativ realitätsnah.

Jüngster Teilnehmer will erneut teilnehmen
Feuerwehrmann Günter Hindelang aus Reute in Tirol ist bereits das dritte mal dabei und hatte seinen 8-jährigen Sohn Philipp mitgebracht, der als jüngster Teilnehmer mitlief.
Dem hat das so viel Spaß gemacht, dass er auch im kommenden Jahr wieder zusammen mit seinem Papa den Turm in Rottweil erklimmen möchte.