Die Band „Hot Stuff“ zeigte bei der Eröffnung der Donaueschinger Musiknacht ein breites Repertoire aus den siebziger und achtziger Jahren mit Schwerpunkt Disco, bei dem auch die jüngere Generation des gemischten Publikums begeistert mit tanzte.
Nach über zwei Stunden verabschieden sich die sechs Musiker mit der Zugabe „Highway To Hell“, erste Regentropfen verkündeten aber nichts Gutes.
Doch weit gefehlt, das Wetter hielt und viele Besucher begaben sich zu den einzelnen Lokalen in der Innenstadt, nutzten die unzähligen Sitzgelegenheiten im Freien.

Das Programm bot Abwechslung pur und so war wohl für jeden Musikgeschmack und jedes Alter etwas dabei.

Spanische Klänge im Innenhof
Und auch das Ambiente passte. „Wir spielen gerne in Innenhöfen, das erinnert uns an unsere Heimat“, freute sich die spanische Sängerin Pilar Serrano von der Band „Diego‘s Canela“, die in Veysi‘s Taperina im Quellhöfle auftrat.

Bei einem Glas Wein gemütlich im Innenhof zu sitzen bei spanischer und südamerikanischer Musik, ab und zu zu tanzen, das genossen viele.

Die meisten Besucher
Das wohl am besten besuchte Lokal des Abends war das Irish Pub. Hier war kaum ein Sitzplatz zu bekommen, weder innen noch außen.
Stehende Zaungäste versperrten den Weg zum Eingang. Hier entführte die Irish-Folk Band „In Search Of A Rose“ die Zuhörer auf die grüne Insel und lud mit viel Virtuosität und gelegentlichen Stilwechseln zum Mitklatschen und Tanzen ein.
Dixieland und Rockabilly statt Café und Eis
Eine ganz andere Musikrichtung passte ebenfalls gut zur Lokalität.

Im Eiscafé Vivaldi genoss ein vorwiegend älteres Publikum mit „Ladwig‘s Dixieland Kapelle“ eine Reise in die Jazzmusik der zwanziger und Dreißigerjahre.

Einige Meter weiter, im Café Hengstler, ging es wesentlich lauter zur Sache. „The Pinestripes“ feierten hier mit ihren Anhängern eine regelrechte Rockabilly-Party und scheuten sich auch nicht, den Hardrock-Song „Breaking The Law“ von „Judas Priest“ in eine Rockabilly-Version umzuwandeln.

So herrschte auf der Tanzfläche eine Riesenstimmung, doch der größte Teil der Zuhörer saß oder stand draußen vor dem Fenster oder ließ es sich an den vielen Tischen auf dem Platz gut gehen.
Musik ganz ohne Verstärker und Verzerrer
Gut besucht war auch die Centrale Bar und Lounge, wo „Crema Latina“ mit Zuhörer mit südamerikanischer Musik begeisterten. In Minimalbesetzung, Percussion, eine Akustikgitarre und Gesang. Das reichte, um das Publikum zum Tanzen zu bringen.

Ebenfalls unplugged, drei Stimmen, zwei akustische Gitarren, ein Cajon, so trat das Trio „Dicke Fische“ im Schützen auf und füllte im Nu den Saal.

Bekannte Songs in ungewohntem Arrangement, aber auch Eigenes begeisterte dort die Zuhörer.

Zwei Bands wechseln sich ab
Im Bräustüble wurden aus sieben geplanten Bands schließlich acht. Die Bluesrockband “Blue Deal“ hatte mit „The Mighty Joe‘s“ eine befreundete schottische Band mitgebracht, mit der sie sich abwechselte.

So gab es zu Beginn Scottish Folk. „Blue Deal“ begeisterten mit eigenen Songs von ihrem neuen Album und lockten vor allem bei ihrem zweiten Auftritt um Mitternacht noch einmal viele Zuhörer ins Bräustüble.
Vor einigen Wochen hat „Blue Deal“ die German Blues Challenge gewonnen und wurde zum besten Blues-Act Deutschlands gekürt, wie Sänger Joe Fischer stolz verkündete.

Im Januar 2024 vertritt die Band, die aus vier Musikern unterschiedlichen Alters besteht, Deutschland bei der „International Blues Challenge“ in Memphis-Tennesse.