Eine gigantische, 30 Meter lange und drei Meter breite Alubrücke, die über Nacht in der Schaffhauser Straße einschwebt und mit schwerem Gerät neben die vorhandene Breg-Brücke gesetzt wird – dieses einmalige Bauspektakel gab es in der Nacht zum Dienstag, 25. Juli, in Hüfingen zu bewundern.

Trotz mitternächtlicher Stunde fanden sich zu der rund eineinhalbstündigen Aktion mehr als 30 begeisterte Schaulustige ein – denn eine durch den nächtlichen Himmel schwebende Brücke gibt es nicht allzu oft zu bestaunen.

Die Alu-Brücke schwebt am Kranarm hängend über die Baustelle (im Hintergrund die Leonhardskapelle).
Die Alu-Brücke schwebt am Kranarm hängend über die Baustelle (im Hintergrund die Leonhardskapelle). | Bild: Roland Sigwart

Dass die Anlieferung und Montage der Rad- und Fußgängerbrücke in der tiefen Nacht passiert, war dem Umstand geschuldet, dass die überdimensional große Brücke auf öffentlichen Straßen nur ab 22 Uhr transportiert werden darf.

Blinkendes Blaulicht der begleitenden Polizeifahrzeuge kündigte dann auch das Eintreffen des Brückenmonstrums an. Von der Dögginger Straße aus bog der Schwertransport nach rechts in die Schaffhauser Straße ein und stieß schließlich rückwärts bis zur vorhandenen Brücke zurück.

Dort wartete bereits ein am Abend platzierter 130-Tonnen-Mammut-Kran, der die komplett fertig montierte Alu-Konstruktion an vier Ketten an den Haken nahm.

„Fast geschafft“ – mit Kanthölzern wird dafür gesorgt, dass die Brücke exakt mittig auf dem Fundamenrt aufliegt.
„Fast geschafft“ – mit Kanthölzern wird dafür gesorgt, dass die Brücke exakt mittig auf dem Fundamenrt aufliegt. | Bild: Roland Sigwart

Neben Hüfingens Bürgermeister Michael Kollmeier und Bauamtsleiter Thilo Meyer waren auch etliche Verantwortliche der beteiligten Firmen vor Ort. Gebaut wurde die rund 7,5 Tonnen schwere Alubrücke, die im Aussehen stark der Schulbrücke in der Hohenstraße ähnelt, in Engen-Welschingen.

Brücke Nummer 900

„Es ist exakt die 900. Brücke in unserer Firmengeschichte“, lächelte der ebenfalls anwesende Geschäftsführer der Brückenbaufirma Werner Glück. „Rund 500 bis 600 Arbeitsstunden stecken in der Konstruktion“, erklärte der Welschinger.

Hüfingens Bürgermeister Michael Kollmeier hilft beim Lösen der Tragseile von der fertig platzierten Brücke.
Hüfingens Bürgermeister Michael Kollmeier hilft beim Lösen der Tragseile von der fertig platzierten Brücke. | Bild: Roland Sigwart

Etliche Arbeiter wuselten während des Einsatzes mit Helm, Stirnlampe und Walkie-Talkies ausstaffiert auf der Baustelle umher, besprachen sich, nahmen Maß und schauten, dass der 30-Meter-Koloss sicher an seinen Einsatzort schwebte.

Damit sich die Schaulustigen nicht im Schwenk- und Gefahrenbereich des Krans aufhielten, hielt die Stadtverwaltung auf der anderen (sicheren) Seite der Brücke Freigetränke bereit.

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Die Brücke ist gesetzt

Schließlich war die Brückensetzung geschafft. Bürgermeister Michael Kollmeier hängte symbolisch eine der vier Ketten ab und nach Verankerungsmaßnahmen durften ausnahmsweise auch alle Schaulustigen (teilweise mit Sektglas in der Hand) zum ersten Mal über die neue Brücke spazieren. Ganz offiziell freigegeben wird die Brücke voraussichtlich am Mittwoch, 26. Juli.

Zwei Arbeiter auf jeder Seite achten darauf, dass die Brücke zentimetergenau in die vorgesehene Fundamentaussparungen passt.
Zwei Arbeiter auf jeder Seite achten darauf, dass die Brücke zentimetergenau in die vorgesehene Fundamentaussparungen passt. | Bild: Roland Sigwart