Als es am Sonntagmorgen hell wird, ist das ganze Ausmaß des Schadens sichtbar. Vom Dachstuhl des Hauses, das in den frühen Morgenstunden in der Ortsmitte von Mönchweiler niedergebrannt ist, ragen nur noch ein paar wenige verkohlte Balken in den Himmel.
Noch immer steigt dichter Qualm nach oben. Die Feuerwehr ist mit Nachlöscharbeiten beschäftigt. In ihren Reihen gibt es zwar nach bisherigem Kenntnisstand keine Verletzten – aber ein Feuerwehrmann wies bei einer Kontrolle durch den Feuerwehrarzt zu hohe Kohlenmonoxid-Werte auf und musste zur Kontrolle in die Klinik gebracht werden.

Jetzt bei Tageslicht wird auch die große Gefahr deutlich, die von dem Feuer für die Nachbargebäude ausging.
Wie Kommandant Gerd Wimmer bestätigt, gab es starken Funkenflug. Das alte Gebäude hatte ein Holz-Schindeldach, dass mit Faserplatten überdeckt war. Das verursachte beim Brand permanent kleine Explosionen.

Durch wechselnde Windrichtungen war der Funkenflug ebenso wie die Zugrichtung des Rauchs kaum zu kalkulieren. Während der Löscharbeiten musste deshalb auch das Drehleiterfahrzeug in eine andere Position gebracht werden.

Der Feuerwehr ist es aber gelungen, andere Gebäude vor größerem Schaden zu bewahren. Durch die enorme Hitzeentwicklung des Großbrandes sind allerdings einige Rollläden an Nachbargebäuden verschmort und auch Fenster sind gerissen.

Am niedergebrannten Haus sind Feuerwehrleute am Sonntagmorgen derweil dabei, die Haustüre zu öffnen, um sich besseren Zugang zu letzten Brandnestern zu verschaffen.
Auch ziehen sie mit Haken lose Balken vom Haus, um die Gefahr durch ein Herunterfallen auf die Einsatzkräfte zu vermindern.

Die unmittelbaren Anwohner der Brandstelle wurden in der Nacht ins Bürgerzentrum der Gemeinde evakuiert und durch das Rote Kreuz Mönchweiler und Königsfeld betreut. Die Polizei warnte per Lautsprecherdurchsagen. Auch Bürgermeister Rudolf Fluck kam zum Brandort.
Im Bürgerzentrum wurde auch eine Verpflegungsstelle für die Einsatzkräfte eingerichtet.
Nach einer Kontrolle der Kohlenmonoxid-Werte durch die Feuerwehr in den Wohnungen durften die Anwohner am Morgen in ihre Häuser zurück.
Für Mönchweiler warnten die Katastrophenschutz-Apps Katwarn und Nina vor Rauchgasen. Diese Warnung wurde am späten Vormittag aufgehoben.

Zum Einsatz am frühen Morgen sagt Einsatzleiter Gerd Wimmer: „Wir wurden zunächst wegen eines Dachstuhlbrandes alarmiert. Schon bei der Anfahrt bestätigte die Leitstelle aber einen Vollbrand. Zunächst war unklar, ob sich eine Person im Gebäude befand. Zunächst lag unsere Priorität deshalb auf der Personenrettung.“
Bald habe sich dann aber herausgestellt, dass das Gebäude vor Kurzem durch den Eigentümer leergeräumt worden war. Es sollte verkauft und umgebaut werden.
Damit konnte ausgeschlossen werden, dass sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs noch ein Bewohner im Gebäude aufhielt. Die Feuerwehr konnte sich auf die Löscharbeiten konzentrieren, die von massiver Rauchentwicklung begleitet wurden.
Im Einsatz war die Feuerwehr Mönchweiler sowie ein Löschzug aus St. Georgen, außerdem die Führungsgruppe St. Georgen, Königsfeld, Mönchweiler sowie das Rote Kreuz und die Polizei.
Die Löscharbeiten waren gegen 8 Uhr soweit abgeschlossen, dass die Nachlöscharbeiten, also beispielsweise die Kontrolle von Glutnestern beginnen konnten.
Im Laufe des Sonntags wird die Brandstelle nun außerdem gesichert und abgesperrt. Sobald als möglich, voraussichtlich im Laufe des Montags, wird die Kriminalpolizei Ermittlungen zur Brandursache aufnehmen.

Rückblick auf die Brandnacht: So lief der Kampf gegen die Flammen
Zuvor hatten rund 60 Feuerwehrleute am frühen Sonntagmorgen gegen den Brand angekämpft. Besonders prekär; der Brand ereignete sich in der Mönchweiler Ortsmitte mit dichter Bebauung. Bewohner wurden von der Polizei aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen.
Gegen 5.40 Uhr wurde der Integrierten Leitstelle zunächst ein Dachstuhlbrand gemeldet. Als die ersten Einsatzkräfte an dem Objekt in der Herdstraße eintrafen, schlugen die Flammen bereits meterhoch aus dem Dach.
Zur Unterstützung wurde umgehend die Feuerwehr St. Georgen nachalarmiert, die unter anderem mit der Drehleiter anrückte. Ebenfalls an den Einsatzort eilten die Führungsgruppe sowie Kreisbrandmeister Florian Vetter. Auch ein Feuerwehrarzt war im Einsatz. Ebenso das Rote Kreuz mit mehreren Einsatzkräften.

Der Brand konnte jedoch nicht eingedämmt werden. Innerhalb kurzer Zeit fraß sich das Feuer die Dachhaut.
Aufgrund des Ausmaßes des Feuers und der enormen Rauchentwicklung forderte die Polizei per Lautsprecherdurchsage Bewohner angrenzender Gebäude auf, die Fenster und Türen zu schließen und ihre Häuser zu verlassen.

Viele Bewohner wurden ohnehin durch den Lärm von berstenden Fensterscheiben und Dachziegeln wach und standen auf der Straße.
Die Hitzeentwicklung war so stark, dass Fahrzeughalter nach Aufforderung durch die Feuerwehr ihre in der Nähe abgestellten Fahrzeuge in Sicherheit bringen mussten, um Schäden zu vermeiden.
