In der Herdstraße in Mönchweiler fahren an diesem Tag deutlich mehr Autos als an anderen Tagen. Es ist der Tag nach dem Großbrand, bei dem ein altes Wohnhaus am Sonntag binnen kürzester Zeit komplett in Flammen stand.

Die Menschen schauen fassungslos aus ihren Autos auf die Brandruine. Fast alle bremsen ab, während sie vorbeifahren. Fußgänger sind dagegen zur Mittagszeit keine zu sehen. Die Witterung lädt nicht zum Spaziergang.
Der Schnee und die Nässe waren es neben der Arbeit der Feuerwehr wohl auch, die am frühen Sonntagmorgen Schlimmeres verhinderten. Nicht auszudenken, was im vergangenen trockenen Sommer bei ähnlich starkem Funkenflug und Wind geschehen wäre.
Im ganzen Ort finden sich Spuren
Überreste des Gebäudes sind bis zum Sportplatz und zur katholischen Kirche geflogen. Rings um die Brandruine zeugen angeschmorte Rollläden, eine verzogene Haustüre und beschädigte Fensterscheiben von der immensen Hitze, die vom Brand ausging. In der Mühlenstraße, die ebenfalls am Haus vorbeiführt, ist eine Einbahnregelung eingerichtet.



„Wir sind so unendlich froh, dass das Haus nicht mehr bewohnt war und so keiner verletzt wurde“, sagt Matthias Storz, der Besitzer am Montag. Jetzt realisieren er und seine Frau das Geschehene auch erst so richtig. „Gestern habe ich nur funktioniert“, so Storz, der selbst in unmittelbarer Nachbarschaft wohnt.
Um 5 Uhr klingelt es an der Tür
Um etwa fünf Uhr morgens habe am Sonntag eine Frau bei ihm geklingelt. Zu dieser Zeit schlugen Flammen aus der östlichen Giebelseite des Daches. Rasend schnell sei es gegangen, so berichtet er weiter, dass die Flammen dann auch schon aus dem Erdgeschoss schlugen.


Am Sonntag, am Tag des Brandes, war die Feuerwehr noch bis zur Mittagszeit mit Nachlöscharbeiten beschäftigt. Im weiteren Tagesverlauf wurde die Brandstelle regelmäßig kontrolliert, so Kommandant Gerd Wimmer.
Der Bauhof der Gemeinde Mönchweiler half später beim Aufräumen um die Brandstelle. Ein Bagger der Firma Hezel, sie ist in Mönchweiler Partner der Feuerwehr, half einsturzgefährdete Teile des Hauses abzutragen.
Polizei ermittelt zur Brandursache
Die Polizei sicherte anschließend die Brandruine. Ein rot-weißes Flatterband mit der Aufschrift Polizeiabsperrung umgibt die Gebäudereste. Für nachmittags habe sich die Polizei angekündigt um die Ermittlungen zur Brandursache einzuleiten, sagt Matthias Storz.

Zehn Zimmer, zwei Küchen und zwei Bäder hatte das Haus. Die bisherige Besitzerin zog vor Kurzem ins Betreute Wohnen. Matthias Storz kaufte das Haus. Seit zwei Wochen hatte er Zugang. Am Freitag und Samstag vor dem Brand hatte er mit Freunden begonnen, das Gebäude auszuräumen. Die frühere Bewohnerin hatte in Absprache mit ihm nur das mitgenommen, was sie in ihrer neuen Wohnung nutzen konnte.
Das hatte der Eigentümer mit dem Haus vor
Für die Zukunft war geplant, das Haus zu vermieten. Auf ein Inserat vor wenigen Tagen habe es immense Nachfrage gegeben, berichtet Matthias Storz. „Man hätte echt was aus dem Haus machen können. Es war gepflegt. Die Substanz war noch gut“, sagt er. Und ist gleichzeitig einmal mehr froh, dass das Haus zum Zeitpunkt des Brandes nicht mehr bewohnt und noch niemand neu eingezogen war.