Immendingen-Mauenheim Seit Beginn der diesjährigen Saison ist beim Radsportler Jan Münzer aus Mauenheim die Formkurve nur nach oben gegangen. „Dies war bisher meine erfolgreichste Saison“, weiß er zu berichten.

Der Erfolg stellte sich gleich zum Auftakt ein. Mitte Juni startete der Profi im afrikanischen Kamerun bei einem Rennen des Weltradsportverbandes. Zunächst im Norden, anschließend im Süden des Landes, galt es, zehn Etappen mit je 100 bis 160 Kilometer zu bewältigen. Mit Radsportlern aus den Niederlanden, Polen und vor allem vielen afrikanischen Mannschaften war die Konkurrenz groß. Insbesondere bei den Begleitumständen hatten die Europäer ganz schön zu kämpfen. Auch beim Essen in der ganz anderen Welt mussten sie darauf achten, um durchzukommen. Kein Fleisch, nur getrockneter Reis und Nudeln halfen, um nicht auf der Strecke bleiben zu müssen. Schwierig waren auch die Straßenverhältnisse mit den vielen großen Schlaglöchern. Temperaturen von im Durchschnitt über 40 Grad belasteten zusätzlich. Bei Pannen setzten die Teams das mitgebrachte Ersatzmaterial ein.

Trotz aller Herausforderungen schaffte es Jan Münzer als einziger Deutscher zweimal auf das Siegertreppchen. Er wurde Erster in der Etappe fünf, der Bergetappe, und war bei der Etappe acht mit 160 Kilometern erfolgreich.

Herausragende Plätze erkämpfte er bei den nachfolgenden Rundfahrten in Polen mit jeweils fünf Etappen und den Strecken an der Schwarzmeerküste in der Türkei. Hinzu kamen fordernde Rennen in Deutschland. Bis zum Ende der Saison stehen noch Rennen in Italien und Belgien an. Zudem hat er bisher Top-Ergebnisse als Fahrer für das Team Storck-Metropol-Cycling herausgefahren.

Seine bisherige Bilanz weist im Jahr 2025 40 Renntage auf. Hinzu kamen viele Reisekilometer, auch im Flugzeug. Mit dem Training und in den Wettbewerben hat er über 18.000 Kilometer auf dem Rad abgestrampelt. Seine Leidenschaft fordert von dem 24-Jährigen viel Zeit und Kraft. Sein Leben ist somit stark vom Radsport geprägt. Seine inzwischen erreichte Leistungsklasse erfordert ein hartes Training mit 15 bis 20 Stunden in der Woche. Um die Entwicklung seiner Talente kümmert sich sein Trainer, damit der Radrennprofi sich zur richtigen Zeit in Bestform befindet.

Freizeit und sonstige Interessen gibt es kaum. „Leistung erfordert ihren Tribut. Wenn man Erfolg haben will, muss man Abstriche machen“, räumt Jan Münzer ein. Themen sind auch das Körpergewicht und die Qualität des Essens. Sowohl beim Training als auch beim Rennen sind viele Kohlenhydrate wichtig. Tabu sind Alkohol und durchgezechte Nächte. Der erfolgreiche Rennsport bedeutet Münzer viel. Trotz aller Begeisterung setzt er nicht alles auf eine Karte. Er hat bereits einen Abschluss als Automobilelektroniker in der Tasche und befindet sich derzeit im vierten Semester des Maschinenbaustudiums, das er auf jeden Fall abschließen will. Die Sportförderung an der Hochschule Furtwangen ermöglicht ihm eine gewisse Flexibilität, um den Radsport mit dem Studium in Einklang bringen zu können.