Noch sind Auftragsbücher von Handwerksbetrieben prall gefüllt, oft bis 2024 hinein. Allerdings gibt es Anzeichen, dass die riesige Nachfrage langsam bröckelt. Erklärt wird das mit einem Rückgang bei Neubauten.

Befürchtet wird nun, dass die Auftragslage 2024 diesem Trend verzögert folgen könnte. Wir haben bei Stadtverwaltungen nachgefragt, wie sich die Zahl der Bauanträge entwickelt hat.

Interesse ist weiter vorhanden

Der Wunsch nach den eigene vier Wänden scheint ungebrochen, schaut man auf die Interessentenliste für das Baugebiet Schützenberg III in Donaueschingen. Zuletzt waren dort 127 Interessierte eingetragen, aktuell sind es 156, wie Sprecherin Jennifer Schwörer mitteilt.

Ein Eindruck, der trügen könnte. Denn so lange die Grundstückspreise nicht endgültig berechnet sind, sei unklar, wie viele Interessenten sich letztlich auf die 15 verfügbaren Plätze bewerben werden, so die Sprecherin.

Im Baugebiet Schützenberg III sollen 15 Einfamilienhäuser entstehen. Das Areal ist komplett erschlossen und von drei Seiten von Bebauung ...
Im Baugebiet Schützenberg III sollen 15 Einfamilienhäuser entstehen. Das Areal ist komplett erschlossen und von drei Seiten von Bebauung umschlossen. | Bild: Wursthorn, Jens

Zwei Trends erkennbar

Bei Neubauten verzeichne man 2023 einen „klaren Rückgang der Baugenehmigungsanträge.“ Bei Anträgen für Umbaumaßnahmen und Bauberatungen sei aber ein gegenläufiger Trend erkennbar. „Die Beratungsleistung hat deutlich zugenommen.“

Hier rechnet die Verwaltung mit einer Steigerung der Fälle um 20 Prozent. Dazu zählen neben Neubauten und Bauberatungen auch Anträge für Abbrüche, Nutzungsänderungen sowie Denkmalschutzanträge. Schon 2020 bis 2022 habe es im Schnitt 25 Prozent mehr Baurechtsfälle als in den Jahren zuvor gegeben.

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Bauherren warten ab

Ganz ähnlich ist die Situation in Hüfingen. „Im Vergleich zu den Vorjahren verzeichnet wir einen Rückgang bei den Bauanträgen“, sagt Hauptamtsleiter Erich Lafera. Dies könne vielschichtige Gründe haben, zum Beispiel wirtschaftlicher und konjunktureller Art.

Hüfingens Hauptamtsleiter Erich Lafera
Hüfingens Hauptamtsleiter Erich Lafera | Bild: Anita Reichart

Interessenten für Baugrund seien vorhanden. Die Vermarktung von Grundstücken auf Hohen, Baarblick und Breiten II sei weiterhin in vollem Gange. Regelmäßig gebe es Beratungen und Gespräche. Allerdings beobachte man, dass einige potenzielle Bauherren erst einmal noch abwarten würden.

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Angebot hat Einfluss

Einen Rückgang der Nachfrage nach Bauplätzen in Bräunlingen beobachtet Stadtbaumeister Volker Dengler. 2022 und 2021 gab es hier 66 Bauanträge, darunter auch kleinere Bauvorhaben, wie An- oder Umbauten. 2022 waren es 53 und im aktuellen Jahr sind es 37. Ein Rückgang, den er mit gestiegenen Baupreisen und höheren Zinsen erklärt.

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Aber auch das Angebot spielt wohl eine Rolle. „Die Mehrzahl der Bauanträge in 2020 und 2021 liegt unter anderem an der Erstellung eines neuen Baugebietes Am Bregenberg“, sagt er. Auch im Gewerbegebiet Niederwiesen sei gebaut worden.