Es ist nicht mehr viel Zeit, bis zum Neustart des Guckloch-Kinos am neuen Standort An der Donauhalle 5. Bereits am Samstag, 2. März, soll sich nach zweimonatiger Spielpause wieder ein Vorhang öffnen. Damit dieser Termin eingehalten werden kann, wird in dem Saal täglich gewerkelt, gebaut und gestrichen.
Großer Einsatz für kleines Kino
1700 ehrenamtliche Arbeitsstunden sind bereits zusammengekommen, erzählt Henry Probst vom Guckloch-Kino. Und er ist zuversichtlich, dass bis zur Eröffnung der Großteil der Arbeiten erledigt sein werden.
Noch vor wenigen Wochen erinnerte in dem privat vermieteten Saal im Untergeschoss nichts an ein Kino. Jetzt, kurz vor der Neueröffnung, ist an einigen Stellen zwar noch immer Baustelle, doch das Kino nimmt konkrete Formen an. Alles haben die Freiwilligen selbst gebaut und installiert, angefangen von der Bühne, über die nach hinten ansteigenden Sitzreihen sowie den Projektorraum.

„An einem Tag haben 15 Leute geholfen“, erinnert sich Wolfgang Bartling genau. Das war der Tag, als der Abbau im alten Kinosaal und der Transport in den neuen stattgefunden hatte. Doch so viele sind nicht immer da. Am Dienstagnachmittag helfen beispielsweise nur fünf Freiwillige mit. Schritt für Schritt geht es vorn.
Was bereits fertig ist
Bei den Ausbauarbeiten nutzten die Helfer vor allem vorhandene Materialien aus dem ehemaligen Kinosaal, wie zum Beispiel das meiste Holz für die Konstruktionen, die Sessel, die Leinwand und auch die Technik. Viele Dinge mussten jedoch an die neue Spielstätte angepasst und umgebaut werden, erzählt Henry Probst.

So zum Beispiel einige Lautsprecher, die kurzerhand in der Größe halbiert wurden, oder die Seilzugtechnik für den Vorhang, die gekürzt wurde. Auch die Leinwand selbst stammt aus dem ehemaligen Kino in der Friedhofstraße. Dort war sie aber um einiges größer. Auf die kleineren Maße umgenäht werde derzeit auch noch der Bühnenvorhang.

Gleich im Eingangsbereich ein bekannter Anblick: Das ehemalige, beleuchtete Kinoschild, das in der Friedhofstraße außen am Gebäude hing, begrüßt künftige Besucher jetzt hochkant aufgehängt am Durchgang zum Foyer.

Was noch zu tun ist
An einigen Stellen sind noch Lücken im neuen Bodenbelag zu erkennen. Das Foyer mit Theke gilt es noch zu bauen sowie eine Technikschiene über der Bühne, eine spezielle Kinobeleuchtung im Saal sowie zahlreiche Kleinigkeiten. Zwei weitere Sesselreihen fehlen auch noch.
Am Ende sollen 71 Gäste in den roten Kinosesseln Platz finden. Durch zusätzliche, mobile Stuhlreichen vorne und seitlich könne die Zahl auf knapp 100 gesteigert werden, sagt Henry Probst.

Gespannt warten die Kino-Macher noch auf das Herzstück des Filmtheaters, den digitalen Projektor. An ihm habe sich am alten Standort durch einen Wasserschaden Kondenswasser abgesetzt. Daraufhin musste das empfindliche Gerät von einem Fachmann getrocknet werden, erzählt Probst weiter. Die Rückkehr wird noch diese Woche erwartet.
Kleinkunst im Kinosaal
Bei einem Rundgang durch das neue Guckloch verkündeten Henry Probst und Wolfgang Bartling eine vielversprechende Kooperation. Demnach wird auch der Kleinkunstkreis Donaueschingen die Kino-Räume für eigene Veranstaltungen nutzen. Die Ära im Gewölbekeller des Hauses Schell, heute Musikschule, wo bis zur Corona-Pandemie die Veranstaltungen stattfanden, geht damit zu Ende.
Das neue Kino ist Glücksfall für den Kleinkunstkreis. Die Raumgröße stimmt, eine Bühne sowie entsprechende Technik sind vorhanden. Und bei den Terminen kommen sich Kino und Kleinkunst auch nicht in die Quere. Sogar einen ersten Termin kann Bartling schon verkünden. Los geht es am 17. Januar 2025 mit einem Auftritt von Liese-Lotte Lübke am Klavier. Weitere, monatliche Veranstaltungen seien in Planung.