Ein Haus zu bauen, das will gut überlegt sein. Wo baue ich? Reicht das Geld? Und wie soll das Haus denn aussehen? Viele Entscheidungen gilt es zu treffen. Es ist ein langer Prozess für die zukünftigen Eigentümer. Eine fast genau so schwierige und zeitintensive Entscheidung ist es allerdings: Was sollen Häusle-Bauer machen, um an ein Grundstück am Schützenberg zu gelangen?

Die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt – genauso wie der Diskussionswille der Stadträte. Windhundverfahren, Auslosen, Vergabekriterien oder Höchstgebot? 16 Bauplätze sind es am Schützenberg. Noch wird das Neubaugebiet erschlossen, aber Ende Juni soll es fertig sein. Und dann soll dort gebaut werden können.

Das Problem allerdings: 16 Bauplätze stehen einer Liste mit 127 Interessenten gegenüber. Auch wenn vielleicht bis Juni noch welche abspringen, auch wenn vielleicht so manch einer seinen Traum vom Eigenheim nun nicht mehr realisieren kann, Theo Kneer, Sachgebietsleiter Liegenschaften, ist optimistisch: „Selbst wenn die Hälfte oder gar zwei Drittel abspringen, werden wir am Ende immer noch mehr Interessenten als Bauplätze haben.“

Blick in das Baugebiet Video: Ganter, Patrick

Also muss der Gemeinderat entscheiden: Mit welchem Verfahren sollen die Grundstücke vergeben werden? Das Windhundverfahren ist schon einmal raus, da campieren bloß wieder die Interessenten vor dem Rathaus, um als erstes da zu sein. Auch das mit dem Versteigern ist so eine Sache. „Wir wollen ja schließlich keinen Gewinn machen“, sagt OB Erik Pauly.

Bis zu diesem Punkt herrscht Einigkeit. Doch es bleiben zwei Möglichkeiten: Auslosen – das hat die Stadt schon beim Konversionsgelände gemacht. Oder Vergabekriterien, das möchte die Verwaltung allerdings nicht, weil es ihrer Meinung nach nicht ganz rechtssicher ist. Sprich: Wenn nur ein Stinkstiefel unter den Interessenten ist und klagt, hat die Stadt ein Problem. Vor allem dann, wenn schon Häuser gebaut wurden und das Vergabeverfahren nicht rechtens war.

Eineinhalb Stunden: Fragen, Ideen, Meinungen und noch mehr Wortmeldungen. Wir kürzen an dieser Stelle ab – denn schließlich braucht es am Ende eine Mehrheit. Leicht gemacht haben sich die Stadträte die Entscheidung nicht, aber das Ergebnis zählt.

Die SPD ist mit ihrem Antrag, die Grundstücke nach bestimmten Kriterien zu vergeben gescheitert. Knapp. Mit 15 zu 15 Stimmen. In so einem Fall gilt der Antrag als abgelehnt, weil er ja keine Mehrheit hat. Der Wunsch der Verwaltung – ein einfaches Losverfahren, bekam dann doch eine knappe Mehrheit.

Lesen Sie auch:Einfamilienhäuser im Kreis: Bei Bauplätzen entspannt sich Lage, aber Angebot bleibt knapp

Das Baugebiet Schützenberg in Donaueschingen.
Das Baugebiet Schützenberg in Donaueschingen. | Bild: Ganter, Patrick