Der Herbst glänzt in Bräunlingen mit hochkarätigen Veranstaltungen. Der Marathon feiert seinen 50. Geburtstag, ein neuer Bürgermeister wird gewählt und klar, die Kilbig darf auch nicht fehlen. Da wird natürlich auch die Stadthalle wieder gebraucht. Fertig ist "das Wohnzimmer von Bräunlingen", wie Bürgermeister Jürgen Guse gerne sagt, eigentlich schon länger. Wäre da nicht die Sache mit dem Ton, die für reichliche Diskussionen gesorgt hat.

"Die Schalldämmungen wurden bereits eingebaut, wir liegen im Zeitplan", sagt Guse. Aktuell wird die Anlage eingestellt. Zum Ende der Sommerferien sollen dann alle Arbeiten abgeschlossen sein, sodass die neue Beschallungsanlage genutzt werden kann, wenn nach der Pause wieder die Veranstaltungen in der Stadthalle beginnen.

Für die Vertreter der Vereine soll es auch noch einmal eine Schulung geben. Geplant sind auch verschiedene Grundeinstellungen, sodass die Anlage schon für die unterschiedlichen Veranstaltungstypen von Konzerten über Vorträge bis hin zur Party sogenannte Set-ups hat, die dann nur noch im Feinen justiert werden müssen. "Bei sehr komplizierten Veranstaltungen bedarf es allerdings eines Fachmanns."

Guse bedauert nach der ganzen Diskussion vor allem eines: Dass das Projekt so zerredet worden sei. "Die, die bei den Planungen mitgeredet haben, haben plötzlich ihre Mitverantwortung nicht mehr gesehen." Die Schuldigen wären bei all den Diskussionen schnell gefunden worden: der Fachplaner und die Verwaltung. Die neue Anlage wird den Haushalt mit 380 000 Euro belasten – wesentlich mehr, als wenn zur vorhandenen Ausstattung für einzelne Veranstaltungen hinzugebucht worden wäre. Selbst wenn die Stadt die Kosten bei den Vereinsveranstaltungen übernommen hätte, wäre über Jahrzehnte hinweg nicht eine solche Summe zusammengekommen, ist sich Guse sicher. "Wir haben immer gesagt, dass es nur eine Grundausstattung ist und die hätte für eine Vielzahl der Veranstaltungen auch gereicht", so der Bürgermeister. Letztendlich habe man sich jedoch dazu durchgerungen, die 380 000 Euro in eine neue Anlage und geeignete Maßnahmen zu investieren, damit Ruhe einkehre.

Hallen-Auslastung steigt und steigt

Hunderte Gäste feierten im April 2015 in der Stadthalle. Die Sanierung war geschafft und entsprechend groß die Neugierde, wie das Ergebnis ist.

  • Die Auslastung: Die Hoffnungen, dass nach dem Abschluss der Sanierungen auch die Auslastung der Halle steigen wird, haben sich laut Bürgermeister Jürgen Guse erfüllt. "Die Veranstaltungen sind um 100 Prozent gestiegen", sagt Guse. Geplant ist, dass sich der Gemeinderat demnächst mit der Auslastung der Stadthalle beschäftigt, denn es sollen die Zahlen eines kompletten Jahres unter die Lupe genommen werden und diese liegen nun mit 2016 – dem ersten kompletten Stadthallenjahr – vor. Je nachdem, wie das Fazit ausfällt, wären auch Anpassungen geplant.
  • Der kleine Saal: Vor allem mit dem kleinen Saal habe man in Bräunlingen ein Defizit abgeschafft. "Einen Veranstaltungsraum in dieser Größenordnungen haben wir sonst eigentlich nicht", sagt Guse. So sei auch keine Konkurrenz entstanden – beispielsweise zu Gaststätten. "Es hat sich bestätigt, dass auch diese Größenordnung nachgefragt wird", so der Bürgermeister. Bis zu 200 Gäste haben dort Platz – je nach Bestuhlung. Den Gaststätten sei auch angeboten worden, dass sie beispielsweise bei größeren Hochzeiten den kleinen Saal nutzen könnten. (jak)