Jan Schweizer ist 41 Jahre alt, verheiratet, Vater zweier acht beziehungsweise 14 Jahre alten Kinder und Chef eines Ingenieurbüros für Bauwesen mit zwölf Beschäftigten – soweit die Kurzbiografie. Obwohl der gebürtige Blumberger noch vergleichsweise jung an Jahren ist, dreht er schon eine lange Zeit am politischen Rad der Stadt mit, denn er saß bereits von 2009 bis 2014 als überzeugter Christdemokrat im Blumberger Stadtparlament.
Dann hielt er es für angebracht, Familie und Beruf in den Mittelpunkt seines Lebens zu rücken und legte eine Pause ein. Allerdings nur, was den Gemeinderat betrifft. Denn als Chef des CDU-Ortsverbands, in dieser Funktion beerbte er Thomas Pfeiffer, blieb er ganz nah dran am politischen Geschehen.
Schweizers beruflicher Werdegang zeigt, wie das deutsche Bildungssystem auch Spätzündern eine Chance gibt. Nach der Realschule erlernte er zunächst den Zimmermannsberuf, eine Bauzeichnerlehre schloss sich an. Dann holte er die Fachhochschulreife nach, um anschließend im oberschwäbischen Biberach an der Riß Bauingenieurswesen zu studieren.
Das fürs Studium obligatorische Praxissemester führte ihn nach Finnland, wo er bei einer Firma arbeitete, die Holzblockhäuser herstellt. Was er von da mitgenommen hat? „Auch wenn mal was nicht so geklappt hat, bleiben die Finnländer im Umgang miteinander meist ruhig und freundlich. Die Menschen gehen dort sehr respektvoll miteinander um“, erzählt Schweizer, der den Kontakt mit den damals gefunden Freunden bis heute pflegt.
In Blumberg zählen die Teammitglieder der Tennis-40-Mannschaft zum Freundeskreis: Patrick Kreuz, Ronny Rudolf, Andreas Teubert, Bodo Schreiber, Jens Moses, Thomas Volz und Hans-Martin Vetter. Außerdem ist Schweizer Mitglied im Skiclub Nordhalden und bei den Rotariern Furtwangen-Triberg. Bis zum 40. Geburtstag war er bei einem anderen Serviceclub engagiert, dem Round Table. „Wir waren sehr aktiv und sind quer durch Europa gejettet“, erinnert sich Schweizer.
In der Stadtpolitik werde der Schulcampus über allem stehen, sagt der Ingenieur. Eine weitere Herausforderung seien die Auswirkungen, die der demografische Wandel mit sich bringt. Und dann müsse sich auch die Stadt damit auseinandersetzen, dass selbst im ländlichen Raum freie Mietwohnungen rar geworden sind. Natürlich könne so eine kleine Stadt wie Blumberg nicht selbst als Investor auftreten. Als Steuerungsinstrument stünden aber Bebauungspläne zur Verfügung. Bei ihnen sollte nicht immer nur an klassische Ein- und Zweifamilienhäuser gedacht werden, sondern auch an Mehrfamilienhäuser. Es gebe auch schöne Wohnblöcke, wie man in Hüfingen sehen könne.