Im Salinensee in Bad Dürrheim wurde jetzt ein neues Kältebaderlebnis offiziell eingeweiht. Die ersten Gäste, die sich unter Anleitung einer erfahrenen Trainerin an dem neu eingerichteten „Cold Dip“ ins eiskalte Wasser trauten, waren die Jungs der ersten Fußballmannschaft des FC Bad Dürrheim.

Baustein im Biohacking

Winterbaden im Salinensee ist ein neuer Baustein im unter der Bezeichnung Biohacking zusammengefassten Angebot der Kur- und Bäder GmbH für die Selbstoptimierung von Körper und Geist mit natürlichen Mitteln. Dazu wurde neben der Wassertretanlage ein Bereich mit einem Meter Wassertiefe ausgebaggert und der Boden mit Rollkies aufgefüllt. Das Eintauchen ins kalte Wasser, unter Anleitung einer erfahrenen Trainerin, soll unter anderem das Immunsystem stärken und das Nervensystem stressresistenter machen.

Nach speziellen Atemübungen geht‘s ins zwei Grad kalte Wasser des Salinensees.
Nach speziellen Atemübungen geht‘s ins zwei Grad kalte Wasser des Salinensees. | Bild: Sprich, Roland

Auf die Idee, die Kicker des FC Bad Dürrheim als Protagonisten für die offizielle Einweihung zu gewinnen kam die Kur- und Bäder-Nachhaltigkeitsbeauftragte Beate Proske, „als die Anfrage bezüglich des Trainingslagers für das Minara-Bad kam.“

Die erste Hürde ist geschafft. Noch geht den Badegästen das Wasser maximal bis zur Hüfte.
Die erste Hürde ist geschafft. Noch geht den Badegästen das Wasser maximal bis zur Hüfte. | Bild: Sprich, Roland

„Raus aus der Komfortzone“, lockte Trainerin Wiebke Dirks die durchaus skeptisch dreinblickenden Jungs, die sich samt Trainerstab am Hotel Salinensee versammelt hatten. Dirks ist Stressökologin und Trainerin. Mit dem Eintauchen in das eiskalte Wasser sollen die Nutzer, in diesem Fall die Kicker des FC Bad Dürrheim, bewusst lernen, ihren Körper in einer Stresssituation zu beherrschen. Der eine oder andere der Spieler mag bereits Erfahrungen mit kalter Dusche oder einem Bad im Eisfass gemacht haben. Winterbaden jedoch war für die Jungs allesamt eine neue Erfahrung.

Jetzt gilt‘s. Wiebke Dirks macht es vor. Und die Jungs des FC Bad Dürrheim tauchen nach und nach bis zu den Schultern ins eiskalte ...
Jetzt gilt‘s. Wiebke Dirks macht es vor. Und die Jungs des FC Bad Dürrheim tauchen nach und nach bis zu den Schultern ins eiskalte Wasser. | Bild: Sprich, Roland

Dass der Cold Dip keine Mutprobe ist, bei der man unüberlegt ins kalte Wasser springt, machte Wiebke Dirks den Sportlern ebenfalls deutlich. Sicherheit ist das oberste Gebot, damit niemand körperlichen Schaden nimmt. So beginnt die Vorbereitung schon lange vor der eigentlichen Berührung mit dem Wasser. In gesunder körperlicher Verfassung muss man sein, auf Alkohol und Medikamente vorab sollte verzichtet werden. Vor dem Eintauchen werden Körper und Geist zudem mit der richtigen Atem- und Entspannungstechnik auf das Ereignis vorbereitet, „das auf den Körper mit einer Leistung wie aus dem Spitzensportbereich wirkt“, wie Dirks beschrieb. Schließlich soll das Ziel sein, dass sich der Körper in dem eiskalten Wasser entspannt und nicht ausflippt.

Mit Badehose im Schneeregen

Zuerst noch in der dicken Winterbekleidung, Augenblicke später in Badehose standen die Bad Dürrheimer Kicker im Schneeregen am Ufer des Salinensees. Dann der entscheidende Moment. Beherzt stiegen die jungen Männer in den zwei Grad kalten See. Zunächst nur bis zur Hüfte. Um den Gruppenzusammenhalt zu stärken, legten die Badenden sich gegenseitig die Arme um die Schultern.

Maximal zwei Minuten dauert der Winterbadespaß. Dann heißt es raus aus dem Wasser. Bei einigen der Männer stellte sich nach dem kalten ...
Maximal zwei Minuten dauert der Winterbadespaß. Dann heißt es raus aus dem Wasser. Bei einigen der Männer stellte sich nach dem kalten Bad ein wärmender Effekt ein. | Bild: Sprich, Roland

Auf das Kommando der Trainerin folgte die zweite Stufe und die Männer tauchten bis zu den Schultern ins eisige Wasser. Maximal zwei Minuten dauert der Cold Dip, dann kletterten alle aus dem Wasser.

Und dann kommt ein Phänomen

Und während sich die Männer abtrockneten, setzte ein Phänomen ein. „Mir wird ganz warm“, beschrieben einige Sportler den Zustand. Zum richtigen Aufwärmen versammelten sich die Badenden dann in einer warmen Hütte mit warmem Tee und heißer Suppe.